Die grossen Weihnachtsmärkte fallen in diesem Jahr ins Wasser. Aufs Glühweintrinken und Geschenkekaufen muss dennoch niemand verzichten. Dies zeigen einige Beispiele aus den Regionen:
Ampelsystem auf dem Weihnachtsmarkt in Zürich
In die Weihnachtsbeleuchtung des «Winterdorfs» auf dem Tessinerplatz beim Bahnhof Enge in Zürich mischt sich eine besondere Lampe. Sie leuchtet grün beim Eingang und signalisiert, dass es noch Platz hat. Sobald 250 Leute auf dem Markt sind, wechselt das Licht auf Rot, dann ist der Platz voll.
Die Schranke ist Teil des Schutzkonzepts. Ein anderer Teil ist, dass es keine Schlangen beim Anstehen geben soll: Die Gäste werden an Tischen bedient. Dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt durchzuführen sei ein Spagat, meint Organisatorin Sandra Schmid: «Wir wollen allen eine zauberhafte Adventsstimmung zaubern. Aber unter grösstmöglicher Sicherheit.»
Werke aus Kinderhand im Engadin
Wenn man nicht auf den Weihnachtsmarkt gehen kann, dann kommt der Weihnachtsmarkt eben zu den Leuten. Mit dieser Idee organisiert die offene Jugendarbeit St. Moritz einen Heimlieferdienst mit Weihnachtsprodukten .
Kinder aus den Gemeinden Bever, Celerina, Pontresina, St. Moritz, Silvaplana und Sils treffen sich und basteln Windlichter, Seifen, Weihnachtskarten und liefern diese dann aus. «Die Rückmeldungen sind durchs Band positiv», sagt David Zimmermann von der Offenen Jugendarbeit St. Moritz. «Es ist eine Möglichkeit, anderen eine Freude zu machen. Und oft ist diese Begegnung zwischen Kindern und Erwachsenen herzlicher als sonst im Alltag.»
Digital in Thun - Pop-Up in Bern
Eine andere, digitale Lösung gefunden hat die Organisation Wirtschaftsraum Thun. Auf einer Internetplattform können regionale Händler ein virtuelles Markthäuschen aufstellen und ihre Produkte in einem Webshop anbieten.
In der Stadt Bern wurde derweil der bekannte Sternenmarkt abgesagt, die Weihnachtsmärkte auf dem Waisenhaus- und dem Münsterplatz finden aber statt. Glühwein- und Essensstände sind dagegen nicht zugelassen.
Für Abhilfe sorgen mehrere sogenannte Pop-Ups in der Stadt: Im «Chalet Alpenland» auf dem Kornhausplatz gibt es Fondue, Raclette oder Flammkuchen. Direkt nebenan im Ringgenpärkli kann bei Oscar Elch Glühwein getrunken werden. Beide Pop-ups mussten ihre Betriebe im Vergleich zu den letzten Jahren anpassen.
Glühwein schlürfen im Kabinchen in Zug
Magenbrot und Punsch, Glühwein und Raclette: Darauf muss man auch in Zug nicht verzichten. Der Adventstreff auf dem Metalli-Areal gleich beim Bahnhof ist bereits seit Mitte November offen.
Vor allem etwas ist dieses Jahr anders: «Wir haben das grosse Sitzhaus, in dem sonst jeweils vier Festbänke stehen, komplett umgebaut und unterteilt», sagt Sabrina Lüscher, die mit ihrer Firma den Treff organisiert. In acht «Sitzkabinchen» haben nun – ganz coronakonform – je vier Personen Platz und können ihr Raclette geniessen.
Etwas weniger Gäste hätten sie schon, räumt Lüscher ein, aber: «Wir sind froh, dass der Treff überhaupt stattfinden kann.»
«Heimelige Atmosphäre» in Baden
In Baden kämpften letztes Jahr gleich drei grössere vorweihnachtliche Veranstaltungen um Kundschaft. Nun sind es zwei, die grösste ohne Eisbahn, welche viele Familien anlockte.
Wie in den Vorjahren zeigt sich das Cordula-Dörfli mit Häuschen und Zelten am westlichen Ende der Altstadt. Glühwein und Raclette oder Champagner und Austern gibt es hier. Die «heimelige Atmosphäre» auf dem von Häusern umringten Platz sei geblieben, so Mitinitiator Patrick Mösch.