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Grossprojekte der Bahn SBB schraubt an Engpässen

  • Im Sommer brachte das Parlament unter dem Stichwort «Engpass-Beseitigung» einige SBB-Projekte auf den Weg.
  • Das Gesamtpaket soll rund 13 Mrd. Fr. kosten.
  • Das Problem: Es fallen dadurch höhere Unterhaltskosten an und die Fahrgäste müssen künftig mit grösseren Beeinträchtigungen rechnen.

Etwa 855 Mio. Franken kostet der Bau des Eppenberg-Tunnels – später im Unterhalt werden es 34 Mio. pro Jahr sein. Das ist nicht irgendeine Schätzung, sondern die Formel von Noch-SBB-Chef Andreas Meyer: Ein Franken Investition ergibt vier Rappen Unterhaltskosten.

Weitere Projekte sind aufgegleist

Weitere Projekte hat das Parlament im Sommer unter dem Stichwort «Engpass-Beseitigung» schon aufgegleist. Darunter den Brüttener Tunnel in der Ostschweiz, den zweiten Zimmerberg-Tunnel vom Zürichsee Richtung Zug oder Ausbauten am Genfersee.

Das ganze Paket kostet knapp 13 Mrd. Franken. Nach der Meyer-Formel bedeutet dies, dass die Ausbauten mehr als eine halbe Milliarde jährliche Unterhaltskosten nach sich ziehen – zusätzlich zu den knapp zwei Milliarden, die der Bund der SBB dafür heute schon gibt.

«Nicht nur eine Frage des Geldes»

Dieses Geld müsse man sicher auf die Seite legen, sagt Bahnspezialist Mathias Finger, Professor an der ETH-Lausanne. Es sei aber nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der Verfügbarkeiten der Infrastruktur. «Wenn das System so stark befahren wird – wann kann man dann einen Unterhalt überhaupt noch machen – ohne dass es die Fahrgäste zu stark spüren?»

Finger, Autor des Buches «SBB – was nun?», zweifelt daran, ob wirklich alle Ausbauten nötig sind. Die SBB sollte bei der Planung mehr Autonomie haben. Sie wisse am besten, was nötig sei, besser als Politikerinnen und Politiker mit ihrer regionalen Brille: «Dann wären gewisse regionale Ausbauten weniger prioritär, als dies heute der Fall ist, weil sie politisch bestimmt wären.»

Aus Fehlern der Vergangenheit gelernt

Nun muss die Politik sicherstellen, dass nicht nur die beschlossenen Ausbauten, sondern später auch deren Unterhalt finanziert sind. Dessen ist sich Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga bewusst. Sie sagte letzten Monat gegenüber Radio SRF: «Das prüfen wir jetzt. Wir haben schon in den letzten Jahren die Finanzierung erhöht. Dass wir sie nochmal erhöhen müssen, kostet uns etwas. »

Damit hat die SBB aus der Vergangenheit gelernt. Vor Jahren hatte die Bahn den Unterhalt vernachlässigt. Das kam den Bund teuer zu. Solche Überraschungen soll es nicht mehr geben.

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