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Schweiz Grüne: Reparieren sinnvoller als recyclen

Wer heute ein technisches Gerät kauft, muss es nach wenigen Jahren oft schon ersetzen. Die kurze Lebensdauer belastet die Umwelt. Dagegen gehen die Grünen nun vor.

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Längere Lebensdauer für elektronische Geräte
aus Rendez-vous vom 06.05.2013. Bild: Keystone
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Die Grünen sagen den Herstellern kurzlebiger High-Tech-Geräte den Kampf an. Sie verlangen Regeln, die zu einem längeren Gebrauch von Fernseher, Laptops und Mobiltelefonen führen. Reparaturbetriebe wollen sie staatlich fördern, beispielsweise über eine Gebühr. Denn, so der Hauptbeweggrund der Grünen: Je mehr wir wegwerfen, desto grösser werden die Abfallberge. Deshalb will die Partei im Parlament mit Vorstössen erreichen, dass Geräte dank einer längeren Lebensdauer die Umwelt weniger belasten. Das sagte Co-Präsidentin Adèle Thorens.

«Reparatur ist ökologisch sinnvoller»

In acht Punkten listet die Partei Massnahmen auf, die zu diesem Ziel führen sollen. Ansetzen will sie unter anderem bei der Reparatur von Geräten. Häufig sei es heute günstiger, ein neues Gerät zu kaufen, statt ein altes reparieren zu lassen, sagte der Zürcher Nationalrat Bastien Girod. Viele Reparaturbetriebe sind in den letzten Jahren deshalb eingegangen.  Eine Reparatur sorge jedoch fast immer dafür, dass sich die Ökobilanz eines Gerätes verbessere. Girod fordert deshalb: Der Staat soll Reparaturbetriebe fördern. «Recycling gut, die Reparatur ist ökologisch aber noch sinnvoller, wird aber nicht unterstützt.»

Analog der Entsorgungsgebühr stellen sich die Grünen auch eine Reparaturgebühr vor. Diese ginge als Zuschuss an Betriebe, die iPhones oder Laptops flicken.

Mit neuen Regeln möchten die Grünen die Hersteller dazu bringen, Geräte mit einer hohen Lebensdauer zu bauen. Und: Hersteller von Waschmaschinen und ähnlichen Geräten sollen die geplante Lebensdauer angeben – ähnlich dem Verfallsdatum beim Joghurt.

Beweislage schwierig

Keine Massnahmen wollen die Grünen dagegen gegen die sogenannte «geplante Obsoleszenz» ergreifen. Das bedeutet, dass der Hersteller absichtlich Schwachstellen in ein Gerät einbaut, damit er ein neues verkaufen kann.

Das komme vor, sei aber nicht der wichtigste Grund für das frühzeitige Wegwerfen von elektronischen Geräten, sagt die Co-Präsidentin. «Wir sind keine Verschwörungstheoretiker.» Um einen Hersteller zu bestrafen, müsste zudem bewiesen werden, dass er den Mangel absichtlich herbeiführte. Und das sei schwierig.

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