Jedes sechste Opfer von häuslicher Gewalt wird gewürgt. Das zeigt eine neue Studie des Universitätsspitals Bern.
Der grösste Teil der Opfer, die gewürgt werden, sind Frauen – nämlich 94 Prozent. Das sagt die Studienleiterin gegenüber der «Sonntagszeitung». Die Folgen eines Würgeangriffs würden oft nicht beim ersten Arztbesuch erkannt. Mögliche Spätfolgen seien Gedächtnisstörungen, Hirnschläge oder sogar der Tod.
Immer wieder die gleichen Opfer und Täter
Die Berner Studie zeige weiter, dass die Täter ihre Opfer fast immer schlagen, meistens mit der offenen Hand, aber auch mit der Faust oder sie treten ihre Opfer. Verletzt wird dabei fast immer der Kopf, oft aber auch die Arme, der Hals und der Brustkorb. Die häufigsten Folgen sind Prellungen, Blutergüsse, Blutungen und Frakturen.
Gemäss Untersuchung gibt es sehr viele Wiederholungstäter und auch immer wieder die gleichen Opfer. Fast 60 Prozent der Patientinnen gaben in der Befragung durch die Ärzte an, sie seien in der aktuellen Beziehung bereits Opfer von häuslicher Gewalt geworden.
Für die Studie haben die Ärzte die Daten aller Patienten des universitären Notfallzentrums des Inselspitals ausgewertet. Der Beobachtungszeitraum umfasste die Jahre 2006 bis 2016. Berücksichtigt wurden insgesamt 377 Fälle.