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Schweiz Hooligan-Datenbank wächst

163 Personen hat das Bundesamt für Polizei seit Anfang dieses Jahres in der Hooligan-Datenbank erfasst. Doch die neuesten Zahlen sollten mit Vorsicht genossen werden, sagt ein Experte.

Legende:
Anzahl registrierter Personen nach Alter (Stand: 31. Juli 2013) Bundesamt für Polizei Fedpol

Wer bei Sportveranstaltungen im In- und Ausland gewalttätig ist, bekommt einen Vermerk in Hoogan. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) betreibt dieses elektronische Informationssystem seit 2007 – und veröffentlicht regelmässig Zahlen. Jene des ersten Halbjahres 2013 ergeben: Neu in der Datenbank sind die Namen von 163 Personen, gelöscht wurden 89 Personen. Total waren Ende Juli 1368 Personen registriert.

71 Prozent der Registrierten stammen aus dem Umfeld des Fussballs, 29 Prozent aus dem Umfeld des Eishockeys, gab das Fedpol bekannt.

«Diese 1368 aber sind mit Vorsicht zu geniessen», sagt Thomas Gander, Geschäftsleiter von Fanarbeit Schweiz. Über die Gewalttendenzen sage die Zahl nichts aus. Zumal das angegebene Total auch jene Personen beinhaltet, deren Massnahme wie ein Rayonverbot bereits ausgelaufen ist, so Gander. Erst 3 Jahre nach einer ausgelaufenen Massnahme wird man aus der Datenbank gelöscht. Im ersten Halbjahr 2013 betrifft das die genannten 89 Personen.

Gander geht davon aus, dass die Zahl der effektiv mit einer Massnahme belegten Personen etwa gleich geblieben ist – ungefähr 500. «Aus meiner Sicht hat sich die Gewaltbereitschaft in den vergangenen Jahren nicht vergrössert», so Gander. Genaue Angaben hat das Fedpol jedoch nicht veröffentlicht. Lediglich die Zahl von aktiven Massnahmen gegen Personen nach Tatbeständen: Im Juli 2013 waren es 792, in der vorherigen Halbjahresperiode deren 710. «Mehrere Tatbestände betreffen auch ein und dieselbe Person», erläutert Gander.

Video
Hooligan-Datenbank „HOOGAN“: umfangreicher denn je
Aus Tagesschau vom 31.07.2013.
abspielen. Laufzeit 59 Sekunden.

Da Hoogan erst seit 2007 in Betrieb ist und mit Inkrafttreten des Hooligankonkordats im Jahr 2010 konsequenter angewendet wird, können aussagekräftige Vergleiche frühestens 2014 oder 2015 gemacht werden, sagt er weiter.

Und er meint schliesslich: Wichtig wäre es auch, die Zahlen in Relation zum Bevölkerungsteil zu stellen, die sich Fussball- oder Eishockeyspiele ansehen. «Das sind in der Schweiz 4,5 Millionen Menschen, die sich rund 200 Fussball- und 500 Eishockeyspiele pro Saison in der höchsten Spielklasse ansehen. 500 Personen, die mit einer Massnahme belegt sind, sind ernst zu nehmen, machen aber nicht einmal eine Promille aus.»

Tatbestände

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Die am häufigsten begangenen Tatbestände sind: Verstösse gegen das Sprengstoffgesetz, Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, Sachbeschädigung und Tätlichkeiten.

In Hoogan erfasst werden Personen, gegen die Ausreisebeschränkungen oder Stadionverbote verhängt wurden. Auch Massnahmen nach kantonalem Recht werden registriert.

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