Bis Ende Jahr will das Walliser Pharmaunternehmen Lonza die Impfstoffproduktion verdoppeln. Doch das Personal fehlt. Der Standortleiter Renzo Cicillini erklärt, wie man Fachkräfte nach Visp holen will.
SRF News: Herr Cicillini, die Lonza will die Impfstoffproduktion für Moderna in Visp verdoppeln. Was bedeutet das für den Standort Visp?
Renzo Cicillini: Heute betreiben wir hier drei Produktionslinien. Unser Ziel ist, dass wir bis im Januar 2022 sechs Produktionslinien in Betrieb haben. Dafür starten wir jetzt eine zusätzliche Personal-Rekrutierungskampagne.
Eine Verdoppelung der Produktion, heisst das auch eine Verdoppelung des Personals?
Diese Frage klären wir gerade ab. Es wird bestimmt auch Synergieeffekte geben. Wir stocken dieses Jahr unser Personal unabhängig von der Impfstoffproduktion schon um 1200 Leute auf. Wie viele Stellen es jetzt noch zusätzlich geben wird, ist noch nicht ganz klar.
In verschiedenen Medien konnte man lesen, dass aufgrund des Personalmangels in der Lonza bald schon Käser hier Impfstoff produzieren würden.
Alle Mitarbeitenden müssen von den Fachkenntnissen her zur Technologie und zur Lonza passen. Aber wir haben ein breites Spektrum an Berufen, vom Akademiker bis hin zum Operator. Da ist es natürlich möglich, dass jemand, der schon einen Berufsabschluss hat, sich umschulen lässt und bei uns als Operator arbeitet.
Bisher hiess es, Lonza habe zu wenig Fachkräfte, um die bisherige Impfstoffproduktion gewährleisten zu können. Jetzt will man sogar verdoppeln – wie ist das möglich?
Bei der bereits angelaufenen Rekrutierung sind wir auf Kurs. Aber für die geplante Verdoppelung, brauchen wir nochmals zusätzliche Mitarbeitende. In der Schweiz gibt es da tatsächlich einen Fachkräftemangel. Darum rekrutieren wir auch international. Und wenn wir zusätzliche Hilfe von anderen Akteuren bekommen, ist das immer willkommen. Wie beispielsweise jetzt diese vom Bund (siehe Kasten). Da haben bereits erste Kontakte mit Bewerbenden stattgefunden. Mit dem Bund gleichen wir uns jetzt ab, auf welchen Plattformen man noch zusätzlich präsent sein kann und wo es zusätzliche Synergien geben könnte.