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Kampf um Übernachtungen Airbnb ist auch für Luxushotels eine Konkurrenz

Airbnb hat sich stark verändert und mischt immer kräftiger im Luxusbereich mit – wie ein Beispiel aus Gstaad (BE) zeigt.

Mal kurz eine kleine Wohnung buchen, leben wie Einheimische, authentisch, und vor allem nicht zu teuer: Das ist die Grundidee von Airbnb. Viele buchen heute ihre Ferien über die Online-Wohnungs-Plattform. Sie richtete sich beim Start vor zehn Jahren vor allem an ein junges Publikum mit einem kleinen Portemonnaie.

Seither hat sich Airbnb verändert – und mischt immer kräftiger auch im Luxus-Bereich mit. Etwa im Ferienort Gstaad im Berner Oberland. Gestandene Fünf-Sterne-Hotels geraten dadurch unter Druck.

Champagner und Käseplatte

Eines dieser teuren Airbnb-Objekte vermieten Ira und Moryia Rockman. In der Wohnung steckt der pure Luxus. «Wir haben auch eine private Bar», sagt Ira Rockman. Dort würden sie die Gäste empfangen. «Wir bereiten Champagner vor, und eine kleine Käseplatte, damit sich die Leute zuhause fühlen», so der «Luxury Property»-Manager.

Bis zu 40'000 Franken kann eine Nacht in den vermieteten Chalets schon mal kosten – Butler, Chauffeur und Koch inklusive. Ira und Moryia Rockman vermitteln mit ihrer Firma rund 500 Wohnungen, Chalets und Luxusobjekte. Diese befinden sich am Mittelmeer sowie im Alpenraum – rund 70 Chalets sind es alleine in Gstaad. Für die Vermietung nutzen die Rockmans vor allem Airbnb.

Neue Airbnb-Rubrik in Planung

Der Markt boome, sagt Moriya Rockman. Die Zahl der Häuser, die angeboten werden, stiegen von Jahr zu Jahr. «Wenn die Leute hierherkommen, sich selbst sein und wie im eigenen Haus wohnen können, fühlen sie sich glücklich und können sagen: ‹Ich war Teil dieses wunderschönen Ortes Gstaad›», so die Unternehmerin.

Airbnb will solche Objekte in Zukunft noch mehr unterstützen – die Plattform setzt immer mehr auf Luxus. Bald soll eine neue Airbnb-Rubrik namens «Beyond online» gehen, in der Villen und Penthäuser zu mieten sein sollen. Damit wird Airbnb immer mehr auch zur Konkurrenz von Edel-Hotels.

Luxushotels müssen sich etwas einfallen lassen

So etwa für das Palace Hotel in Gstaad. 105 Jahre ist die Luxushotellerie in Familienhand – seit drei Generationen. Ein Doppelzimmer im 5-Sterne-Hotel gibt es ab rund 700 Franken. Hoteldirektor Andrea Scherz beobachtet die neuere Airbnb-Konkurrenz genau. Der Hotelier schätzt, dass er 20 bis 60 Logiernächte pro Jahr an Airbnb verliert.

Das Luxushotel investiert stark etwa in Freizeitaktivitäten und versucht sich so, von Airbnb abzuheben. «Was wir bieten können, ist sehr hohe Servicebereitschaft», sagt er. Dazu gehöre ein 24-Stunden-Raumservice sowie Concierges, die alles bieten würden. Zudem habe man eine Riesenauswahl an Freizeitangeboten.

Für die Rockmans ist hingegen klar, was heute wichtig ist: Acht Schlafzimmer – fünf Badezimmer – zwei Gebäude – ein Hamam – das alles gehört zum Airbnb-Chalet. Doch fast wichtiger als der Luxus, sei heute das Lokale und das Authentische.

«Die Menschen wollen fühlen, wo sie sind»

«Es gibt Hotels, die sind fantastisch, wenn man reinkommt. Aber man weiss gar nicht, wo man ist. Auf Mallorca, in der Türkei, in der Schweiz? Man ist im Hotel. Die Leute kommen langsam davon weg. Sie wollen fühlen, wo sie sind», ist Moryia Rockman überzeugt.

Airbnb sieht das wohl ähnlich. Die neue Internet-Plattform für Wohnungen im obersten Preissegment soll voraussichtlich Ende Jahr online gehen. Mit dabei: sicher auch die Rockmans mit ihren Chalets.

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