Seit letztem Oktober ist die Meisterschaft in der Amateurliga unterbrochen. Zwar dürfen Junioren oder semiprofessionelle Frauenteams mittlerweile wie die Profis wieder normal trainieren und spielen. Aber die Mehrheit der 350'000 lizenzierten Spielerinnen und Spieler darf das nicht – keine Ligaspiele, Training lediglich ohne Körperkontakt.
Je nach Liga fehlen zwei bis sechs Spielrunden, um wenigstens die Vorrunde fertig zu spielen. Damit könnte die Meisterschaft gewertet werden, es gäbe Aufsteiger und Absteiger.
«Die Zeit drängt, wir brauchen rund drei Wochen normales Training, und die letzten Runden müssen bis Anfang Juli gespielt sein», sagt Sandro Stroppa, Präsident der Amateurliga und Vize-Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes SFV.
«Einige haben die Nase voll»
Doch aus Bern gibt es keine Zeichen für eine Wiederaufnahme der Meisterschaft. Im Gegenteil: Bis Ende Mai wird es wohl gar keine Lockerungen mehr geben. Der Präsident der Amateurliga sorgt sich um die Vereine: «Die Leute gehen teilweise, einige haben die Nase voll. Wir haben grosse Löcher, und bis wir die wieder gestopft haben, braucht das enorm viel Zeit und Kraft.»
Christian Hausammann ist Präsident beim FC Altstetten in der Stadt Zürich. Sorgt auch er sich, dass einigen die Lust am Fussball vergeht? «Ja, natürlich. Es ist ein generelles Problem.» Bei den Junioren werde es schwieriger. Da kämen andere Interessen. «Das verstärkt sich in der Covid-Zeit.»
Swiss Olympic will helfen
Swiss Olympic ist der Dachverband der Schweizer Sportverbände. Dass die Vereine wegen der fehlenden sportlichen Perspektive Mitglieder verlieren oder verlieren können, ist Präsident Jürg Stahl bewusst. «Das ist ein grosses Risiko. Es wäre fatal für den Schweizer Sport, wenn wir da einen markanten Rückgang hätten.»
Swiss Olympic sei daran, Massnahmen zur Verfügung zu stellen, damit die Vereine ihre Mitglieder trotz Pandemie halten könnten.