- Seit mehr als einem Jahr wird in Nigeria ein unter Schweizer Flagge fahrender Hochseetanker festgehalten.
- Die Schweiz will nun beim internationalen Seegerichtshof der UNO Klage gegen das westafrikanische Land einreichen.
- Das Aussendepartement in Bern hat einen entsprechenden Bericht der «Sonntags-Zeitung» bestätigt.
Die Schweiz ist der Meinung, dass Nigeria mit der Festsetzung des Schiffes das Völkerrecht verletzt. Deshalb habe der Bundesrat entschieden, dass die Schweiz zur Wahrung ihrer Interessen «alle Mittel ausschöpfen» soll. Dazu gehöre auch eine Klage vor dem internationalen Seegerichtshof der UNO.
Neue Strategie nach erfolglosen Verhandlungen
Ein Grossteil der Besatzung der «San Padre Pio» sei zwar freigelassen worden, doch nach wie vor befänden sich vier ukrainische Offiziere auf dem Schiff, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag mit. Unklar ist, weshalb der Tanker und die Besatzungsmitglieder festgehalten werden.
Die Situation für die vier Personen sei nur schwer ertragbar. Zudem verlören das Schiff sowie die Fracht stetig an Wert. Dadurch erlitten die betroffenen Firmen einen wachsenden Schaden. Die Schweiz habe deshalb in den vergangenen Monaten zahlreiche diplomatische Schritte für die Freilassung der Offiziere und des Schiffes unternommen – jedoch ohne Erfolg. Das Tankschiff wurde laut dem Bericht mit Bürgschaften des Bundes in Millionenhöhe finanziert.