SVP-Parteichef Albert Rösti will nach vier Jahren im Amt im Frühling 2020 das Parteipräsidium abgeben.
Dies sagte der 52-jährige Nationalrat aus dem Berner Oberland dem «SonntagsBlick».
Er zieht damit Konsequenzen nach den Wahlverlusten der grössten Schweizer Partei im Herbst.
Ihm sei klar geworden, dass die SVP grosse Arbeit in den Kantonen leisten müsse, sagte Rösti im Interview. Ein zukünftiger Parteipräsident müsse da noch mehr Zeit investieren können.
Die SVP ging bei den Nationalratswahlen im Oktober als grösste Verliererin hervor. Sie bleibt zwar zum sechsten Mal in Folge mit 53 Mandaten die mit Abstand stärkste Kraft, büsste aber zwölf Sitze ein.
Kurzeinschätzung von Christoph Nufer, Leiter Bundeshaus-Redaktion
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«Einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin zu finden, ist schwierig. Für die SVP, wie auch für die SP. Das Amt verlangt viel in einer 24-Stunden-Online-Gesellschaft.
Albert Röstis angekündigter Abgang wiegt doppelt schwer für die SVP: Ich kenne niemanden, der Albert Rösti nicht mag. Er ist eine Integrationsfigur gegen innen und auch gegen aussen.
Wer auch immer seine Nachfolge antritt –
zwei Herausforderungen
warten auf die neue SVP-Präsidentin oder den neuen SVP-Präsidenten:
Inhaltlich
muss die SVP entscheiden: Macht sie weiter auf Angriff (gegen die EU, gegen Zuwanderung, die SVP gegen die anderen) – oder will sie auch wieder mehr bei Kompromissen dabei sein?
Personell
ist der Generationenwechsel in der SVP immer noch nicht abgeschlossen. Den oder die natürliche NachfolgerIn von Christoph Blocher gibt es noch immer nicht. Da wird es irgendwann einen Machtkampf geben.»
Entscheid sei zwingend
Der zweifache Vater Rösti will sich auf sein Nationalratsmandat sowie sein Teilpensum als Gemeindepräsident der 6000-Seelen-Gemeinde Uetendorf bei Thun konzentrieren. Er war im März 2018 für zwei weitere Jahre im Amt als SVP-Chef bestätigt worden.
Der Entscheid für einen Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt sei zwingend, sagte Rösti weiter. «Das Präsidium wird alle zwei Jahre gewählt, aber eine Partei funktioniert in einem Vierjahresrhythmus. Jetzt gilt es, einen Präsidenten für die Wahlen 2023 aufzubauen.»
Vom Bergbauernsohn zum Chef einer Bundesratspartei
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