Swisscom, Axpo oder Victorinox: Nur drei Beispiele von Unternehmen, die mit eigenen Lehrmitteln in die Schweizer Volksschule drängen. In einer Charta des Lehrerverbandes haben sie sich dabei zur Einhaltung gewisser Regeln verpflichtet.
Dennoch ist die Kritik an der Praxis im Nachgang der Berichterstattung von «10vor10» und SRF News mitunter heftig. «Hirnwäsche vom übelsten», schreibt SRF-User Harald Buchmann: «Da wird ständig die Propaganda in totalitären Staaten angeprangert und dann sowas.»
Andere wiederum fürchten um das freie Denken der Kinder. Samuel Müller meint dazu: «Branding funktioniert bestens, vor allem in dem Alter.» Gregor Semp fragt: «Warum lässt der Staat das zu? [...] Warum schreit da niemand: Stop?»
Doch die Debatte ist durchaus kontrovers. Zwar sind die Kritiker privater Unterrichtsmaterialien unter den SRF-Kommentatoren in der Mehrheit. Es gibt aber auch Verständnis dafür.
«Lehrpersonen sind doch keine Marionetten»
Expertenmeinungen zu spezifischen Themen seien wertvoll, meint beispielsweise Philipp Meyer. Er mahnt zur Gelassenheit in der Debatte: «Ihre Kinder geniessen etwas über 1'100 Lektionen pro Jahr, etwa zwei davon werden beispielsweise durch die Swisscom durchgeführt.»
Und Simon Wälchli schreibt, die Lehrpersonen seien «doch keine Marionetten, die der Indoktrination einfach beiwohnen». Die Volksschulen seien froh um die Angebote, die den Schulalltag ergänzten und bereicherten, findet Marion Schwaar.