- Die Ausbreitung der Masern nimmt weiter zu. Seit Anfang Jahr sind bereits 21 Fälle gemeldet worden. Im gesamten 2016 waren es 70 Erkrankungen.
- Gemeldet wurden Fälle aus den Kantonen Tessin, Graubünden, Freiburg, Solothurn, St. Gallen und Zürich.
- Einige Infektionen seien während der Ferienzeit aufgetreten, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
- Eigentlich sollten die Masern in der Schweiz bereits seit 2015 ausgerottet sein.
Morbillus schert sich wenig um Nationale Strategien. Das Masern-Virus sollte seit 2015 ausgerottet sein. Das zumindest sind die Pläne einer Nationalen Strategie, mit welcher der Bund dem Erreger letal ans Leder will.
Auch im 2017 zerschlagen sich indes die Pläne. Allein seit Anfang Jahr sind in der Schweiz 21 Personen erkrankt. Zum Vergleich: Im ganzen Vorjahr wurden 70 Fälle verzeichnet. 2015 waren es lediglich 36 Masernfälle, 2014 gar nur deren 22.
Erwachsene besonders betroffen
Betroffen von der jüngsten Ausbreitung der Infektionskrankheit sind mehrere Kantone in allen Landesteilen, wie das BAG mitteilte. Gemeldet wurden Fälle aus den Kantonen Tessin, Graubünden, Freiburg, Solothurn, St. Gallen und Zürich.
Vom aktuellen Masern-Ausbruch besonders betroffen sind Erwachsene. «Es ist sehr auffallend, dass sich diesmal nicht nur Kinder, sondern viele Erwachsene angesteckt haben», sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit. Von den 37 Masern-Fällen seit November 2016 seien 25 Personen zwischen 15 und 50 Jahre alt. «Das ist die Altersgruppe mit den grössten Impf-Lücken.»
Ausrottung im Verzug
Das Virus habe im übertragenen Sinn von der Ferienzeit profitiert. Einige Infektionen seien genau in dieser Periode aufgetreten, schreibt das BAG. Da dann viele Leute unterwegs seien, sei das Übertragungsrisiko in der ganzen Schweiz angestiegen.
Wieso die Strategie nicht greift, wie man es von ihr erwartet hat, will der Bund Mitte Monat preisgeben. Dann soll ein Bericht zur Umsetzung der Nationalen Strategie erscheinen.
Masern – was tun?
Die Masern zählen zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Eine Erkrankung dauert fünf bis zehn Tage, in schweren Fällen aber auch Monate. Die häufigste schwerwiegende Folge ist eine Lungenentzündung. |
Während der Ferienzeit ist das Infektionsrisiko erhöht. Das BAG ruft aufgrund der neuesten Entwicklung zur Kontrolle des eigenen Impfstatus auf. Ein vollständiger Schutz besteht erst nach zwei Impfdosen, ruft das BAG in Erinnerung. |