Bundesrat Ueli Maurer erhielt 148 Stimmen von 237 ausgeteilten Wahlzetteln. Das ist das drittschlechteste Resultat der letzten Jahrzehnte. Das bisher schlechteste Resultat erreichte Micheline Calmy-Rey 2011 mit nur 106 Stimmen. Eveline Widmer-Schlumpf erhielt bei ihrer Wahl vergangenes Jahr 174 Stimmen.
Zum Vizepräsident wurde Bundesrat Didier Burkhalter gewählt. Der Aussenminister machte mit 205 von 2019 gültigen Stimmen ein glanzvolles Resultat. Es ist das beste Wahlresultat für das Vizepräsidium seit Willi Ritschard im Jahr 1976.
Wahlresultat des Bundespräsidenten und des Vize
Bundespräsident Ueli Maurer | Vize Didier Burkhalter | |
Ausgeteilte Stimmzettel | 237 | 240 |
Eingegangene Stimmzettel | 237 | 240 |
Leere Stimmzettel | 27 | 13 |
Ungültige Stimmzettel | 8 | 8 |
Gültige Stimmzettel | 202 | 219 |
Wahlresultat | 148 | 205 |
Unterstützt wurde Maurer von allen Fraktionen ausser den Grünen. Ausschlaggebend sei Maurers Kritik an den bilateralen Verträgen am Ustertag vom 18. November 2012 gewesen, sagte Co-Präsidentin Regula Rytz. Maurer hatte in seiner Ansprache dazu aufgerufen, internationale Verträge – insbesondere die bilateralen Verträge mit der EU – zu hinterfragen. Zudem hätten die Grünen Maurer auch nicht in den Bundesrat gewählt.
Wichtige Entscheide im Präsidialjahr
Mit Ueli Maurer übernimmt kommendes Jahr erstmals ein Vertreter der Zürcher SVP das Bundespräsidium. Als er noch SVP-Präsident war, hätte wohl kaum jemand darauf gewettet, dass ihm diese Ehre einmal zuteil würde. Doch das Jahr dürfte für Maurer nicht einfach werden.
In Maurers Präsidialjahr fallen Entscheide, von welchen sein Erfolg oder Misserfolg als Verteidigungsminister abhängt. National- und Ständerat werden über den Kauf der umstrittenen Gripen-Kampfjets entscheiden.
Die Diskussion über das heikle neue Nachrichtendienstgesetz wird beginnen, und die Resultate der Untersuchung zum peinlichen Datendiebstahl im Nachrichtendienst werden vorliegen. Im Gegenwind steht Maurer auch mit seinen Plänen, die Olympischen Winterspiele in die Schweiz zu holen.
Hinzu kommen Repräsentationspflichten, die Maurer – wie er gesteht – nicht eben liegen. «All das Förmliche ist mir persönlich sehr unangenehm», hatte er in einem Interview nach seiner Wahl in den Bundesrat gesagt.