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Nach Lawinenabgang auf Piste «Pistenchefs entscheiden unabhängig»

In der Samstagsrundschau von Radio SRF nahm der Präsident der Walliser Bergbahnen, Berno Stoffel, zum Unglück in Crans Montana Stellung.

Was in Crans-Montana geschah

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  • Beim Niedergang einer Lawine auf die Piste «Kandahar» in Crans-Montana kam am Dienstagnachmittag ein 34-jähriger Pistenpatrouilleur ums Leben.
  • Drei weitere Personen erlitten eher leichte Verletzungen.
  • Die Piste Kandahar wurde dabei auf einer Länge von etwa 400 Metern verschüttet.
  • Der Lawinenkegel hatte eine Länge von 840 Metern und eine Breite von 100 Metern. Der Schnee türmte sich bis zu einer Höhe von drei Metern.
  • Die Schneemassen – mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Gleitschneelawine – hatten sich gegen 14.15 Uhr an einem Hang in der Region La Plaine Morte gelöst.

Er wisse von keinem Konflikt zwischen einem Bergbahndirektor und einem Pistenchef, bei dem es darum gegangen wäre, Pisten aus ökonomischen Gründen zu öffnen. «Es liegt an keinem Direktor, den Pistenchef zu entmündigen oder seinen Entscheid infrage zu stellen», sagte Stoffel.

Er reagierte damit auf entsprechende Spekulationen in den Medien. Für das Sperren oder Freigeben der Pisten seien die Pistenchefs verantwortlich. Diese seien zwar von den Bergbahn-Unternehmungen angestellt, aber unabhängig.

Situation jeden Morgen neu beurteilen

Die Pistenchefs analysierten die Situation jeden Morgen neu, da sich die Lage während der Nacht wegen Wind, Kälte, Temperaturanstieg oder Neuschnee verändert haben könnte. Jede Piste werde abgefahren und einzeln geöffnet: «Es ist nicht so, dass die Pisten per se offen sind.»

Berno Stoffel geht davon aus, dass es aufgrund der Klimaveränderungen künftig häufiger Gleitschneelawinen geben wird – und deshalb mehr Pisten gesperrt werden müssen. Laut Stoffel ist es für Bergbahnverantwortliche «das Schlimmste, was es gibt», wenn eine Lawine auf eine Piste niedergeht.

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