Der Zürcher SP-Nationalrat Angelo Barrile überlegt sich im Kampf um das Parteipräsidium der SP eine Co-Kandidatur mit einer Frau.
Das Duo Cédric Wermuth und Mattea Meyer könnte somit Konkurrenz erhalten.
Barrile bestätigte am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der Zeitung «SonntagsBlick». Er sei schon länger im Austausch mit den beiden Nationalrätinnen Priska Seiler Graf (SP/ZH) und Franziska Roth (SP/SO) sowie mit Nationalrat Mathias Reynard (SP/VS).
Es sei noch keine definitive Entscheidung gefallen, «es laufen aber intensive Gespräche untereinander», bestätigte auf Anfrage auch die 53-jährige Seiler Graf. Seiler Graf und Barrile kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit im Züricher Kantonsparlament.
Gemeinsam wird man laut Barrile entscheiden, ob und welche Kandidaturen die Parteibasis und die Wählerschaft am besten abholten und dafür sorgten, dass die SP wieder wachse und bei Wahlen zulegen könne. Die SP hatte bei den Parlamentswahlen im letzten Oktober das schlechteste Resultat seit 1919 hinnehmen müssen. Sie verlor 2.0 Prozentpunkte und erreichte noch einen Wähleranteil von 16.8 Prozent.
Prominente Aussteiger
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Bisher aus dem Rennen genommen haben sich unter anderen der Bündner
Jon Pult
, die St. Gallerin
Barbara Gysi
, die Zürcherinnen
Jacqueline Badran
und
Min Li Marti
oder die Bernerin
Nadine Masshardt
.
Die Eingabefrist für Kandidaturen läuft bis zum 19. Februar. Der Entscheid fällt am Parteitag am 4. und 5. April.
Auch «queere Menschen» mit Anspruch
Der Anspruch der Frauen ist laut Barrile unbestritten. Die Partei müsse sich aber auch Gedanken machen über andere Anspruchsgruppen. Er nennt namentlich «queere Menschen» aus der LGTB-Community, die bisher im Präsidium keine direkte Stimme hätten. Der 43-jährige Barrile hat sizilianische Wurzeln, ist Hausarzt und lebt mit seinem Partner in einer eingetragenen Partnerschaft.
Mit dem ehemaligen Juso-Duo Wermuth/Meyer habe es bisher keine direkten Gespräche gegeben. Barrile spricht diesbezüglich von einer starken Kandidatur, die fähig für die Aufgabe sei.
Kritik an Duo Wermuth/Meyer
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Die Kandidatur des Duos wurde parteiintern verschiedentlich als zu wenig repräsentativ für die Partei kritisiert, sowohl inhaltlich wie auch regional- und sprachpolitisch. Umstritten ist auch, ob es künftig ein Co-Präsidium oder wieder eine einzelne starke Figur sein soll, die vorangehen und der Partei ein Gesicht geben soll. Ein Neuanfang mit einer jungen Frau ist ein weiterer Anspruch.
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