- Das Parlament und nicht der Bundesrat soll über den Migrationspakt abstimmen. Der Nationalrat ist mit 121 zu 70 Stimmen dem Ständerat gefolgt.
- Einen definitiven Verzicht auf Unterschreibung des Pakts lehnt er mit 104 zu 90 Stimmen ab.
- Somit wird das Parlament 2019 über den Pakt abstimmen.
Auch wenn der Inhalt des Pakts rechtlich nicht bindend ist, soll ihn der Bundesrat vorläufig nicht unterzeichnen und zuwarten, bis das Parlament als Gesetzgeber seinen Willen ausgedrückt hat.
Der Bundesrat hat wegen der politischen Diskussionen darauf verzichtet, an der Unterzeichnungszeremonie in Marrakesch teilzunehmen. Aussenminister Ignazio Cassis machte am Dienstag erneut auf die Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit aufmerksam: «Ein Abseitsstehen hätte wahrscheinlich negative Konsequenzen. Der Bundesrat bleibt überzeugt, dass die Schweiz dem Migrationspakt zustimmen soll.»
Cassis zeigte sich bereit, eine allfällige Umsetzung des Paktes und generell die Frage der Kompetenzregelung zwischen der Regierung und dem Parlament bei Soft Law detailliert aufzuzeigen. In der Debatte wurde er für sein Vorgehen kritisiert. Er habe es verpasst, das Parlament rechtzeitig einzubeziehen, hiess es.