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Neue Ausstellung Das Hakenkreuz am Weihnachtsbaum

In Basel zeigt eine Ausstellung, wie stark die beiden Weltkriege ins Private der Menschen eindrangen.

Festlich geschmückt stehen die Weihnachtsbäume im Spielzeugwelten Museum in Basel. Auf den ersten Blick sieht die Baumdekoration aus Kugeln, Lametta und Sternen unverdächtig aus. Doch bei genauerem Hinsehen entdeckt die Beobachterin zwischen den Zweigen auch Gegenstände, die so kaum etwas mit dem christlichen Fest der Liebe zu tun haben: Gewehre, Zeppelin, Panzer.

Die kleine Sonderausstellung beleuchtet einen Teil des Alltags der Menschen in Europa und USA, die den ersten und zweiten Weltkrieg erlebten. Und sie zeigt, wie die historischen Ereignisse sich selbst auf den Christbaumschmuck niederschlugen.

Weihnachtsbaum #1: Erster Weltkrieg

Die Zeit vor und zu Beginn des ersten Weltkriegs war geprägt von patriotischen Gefühlen und Begeisterung für die Errungenschaft der modernen Technik. Von diesen Gefühlen zeugt auch die Weihnachtsdekoration aus dieser Zeit.

Damals hatte in Europa praktisch jede Familie irgendeinen Angehörigen, der im Krieg kämpfen musste. «Die Menschen fühlten sich mit den Soldaten verbunden. Eine Form dies auszudrücken war der mit solchen Gegenständen geschmückter Weihnachtsbaum», sagt Kuratorin Laura Sinanovitch.

Weihnachtsbaum #2: Nazideutschland

Weihnachtsschmuck mit germanischen Runenzeichen hingen an so genannten Julbäumen, welche die faschistische NSDAP förderte. «Die Nazis haben versucht, das Weihnachtsfest umzudeuten und für ihre Propaganda zu nutzen», sagt Sinanovitch. Wobei ein so geschmückter Baum nur bei wenigen Menschen tatsächlich in der Stube stand. Trotzdem könne man nicht wegdiskutieren, dass es sie gab.

Weihnachtsbaum #3: Patriotismus in den USA

Deko
Legende: Viele patriotische Symbole schmücken den US-Weihnachsbaum aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. SWMB

Den US-Weihnachtsbaum aus dem Zweiten Weltkrieg wird von den Farben Rot, Weiss, Blau dominiert. Damals galt ein Importverbot für deutsche Produkte, weshalb die Amerikanerinnen und Amerikaner auf die beliebten Glaskugeln aus Deutschland verzichten mussten. «Jene Kugeln, die die USA während der Kriegsjahre selbst produzierten, waren qualitativ längst nicht so gut, wie die originalen Kugeln aus Europa», erzählt Sinanovitch. Sobald der Krieg zu Ende war, wurden deshalb auch rasch wieder die deutschen Weihnachtskugeln importiert.

Die Ausstellung «Patriotischer Weihnachtsschmuck – kleine Weihnachtsschau» läuft noch bis Mitte Februar im Spielzeugwelten Museum Basel.

Regional Diagonal, 21.11.2020 ; 

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