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Neue Corona-Einreiseregeln Interne Kritik: Dem zusätzlichen Grenzpersonal fehlt das Know-how

Wegen intensiverer Grenzkontrollen werden auch Warenzöllner als Grenzwächter eingesetzt. Das führt zu interner Kritik.

Die Eidgenössische Zollverwaltung will ab heute an den Grenzen sichtbar mehr Präsenz markieren und Kontrollen intensivieren, um die angepasste Corona-Verordnung umzusetzen. Das geht aus einem internen Dokument für die Region Nordostschweiz hervor.

Die Zollverwaltung rekrutiert dazu intern zusätzliches Personal und schickt auch Mitarbeiter der Warenkontrolle an die Grenze, wie mehrere Quellen bestätigen.

Interne Kritik gegen Rekrutierung

Die Zollverwaltung will den Einsatz von zivilen Mitarbeitenden weder bestätigen noch dementieren, schreibt aber auf Anfrage, dass die eingesetzten Mitarbeitenden über die notwendigen Informationen und sonstigen Voraussetzungen verfügten, um ihre Aufgaben ab Montag wahrnehmen zu können.

Ein Mitarbeiter, der anonym bleiben will, widerspricht dem. Die Aktion sei unverantwortlich, denn zivile Mitarbeitende hätten keine Sicherheitsausbildung erhalten. Bei Grenzkontrollen könne es auch zu brenzligen Situationen kommen. Mitarbeitende sollten deshalb stichfeste Westen tragen, heisst es im internen Dokument.

Politiker hat wenig Verständnis für Kritik

FDP-Ständerat Damian Müller erachtet die Kritik als überholt. Er sehe in der Rekrutierung des zivilen Personals an die Grenze kein Problem. Der Luzerner Politiker meint, es sei in der heutigen Krisensituation nichts als selbstverständlich, dass zivile Mitarbeiter an der Grenze aushelfen.

Es ginge nun darum, Flexibilität zu zeigen. Denn diese werde auch von der Privatwirtschaft gefordert. Es sei deshalb nur logisch, dass auch von der Bundesverwaltung diese Flexibilität gezeigt werde.

SRF 4 News, 08.02.2021, 06:00 Uhr

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