Zum Inhalt springen

Header

Audio
Burka-Verbot: Pro und Contra
Aus Politikum vom 12.12.2019. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 14 Minuten 43 Sekunden.
Inhalt

Neues Gesetz über Verhüllung Braucht es ein schweizweites Burka-Verbot?

Der Nationalrat debattiert heute über den umstrittenen indirekten Gegenvorschlag zur Burka-Initiative. Das müssen Sie dazu wissen.

Das will die Initiative: Sie fordert ein landesweites Verhüllungsverbot. Im Auge hat das Komitee religiös begründete Verschleierungen, aber auch vermummte Vandalen. Ausnahmen vom Verhüllungsverbot will es aus Gründen der Sicherheit, der Gesundheit, des Klimas und des einheimischen Brauchtums zulassen. Ausserdem soll niemand eine Person zwingen dürfen, ihr Gesicht zu verhüllen.

Ständerat ist dagegen: Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» des Egerkinger Komitees lehnen sowohl der Ständerat als auch die vorberatende Nationalratskommission ab.

Nora Illi mit Burka
Legende: Eine der bekanntesten Burka-Trägerinnen der Schweiz: Nora Illi, Vorstandsmitglied des Islamischen Zentralrats Schweiz. Keystone

Das will der Gegenvorschlag: Mit dem indirekten Gegenvorschlag will der Ständerat eine gesetzliche Pflicht einführen, das Gesicht zu zeigen, wenn eine Person identifiziert werden muss, beispielsweise zur Billettkontrolle.

Das sagen die Gegner: Die Gegner des Gesetzesprojekts argumentieren, dass der Gegenvorschlag wenig bringe, weil er weitgehend Selbstverständliches regle.

So sehen es die Befürworter: Sie sind der Auffassung, ein Gegenentwurf würde den Problemen Rechnung tragen, welche die Initiative aufzeige.

Darum wird es spannend: Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats sprach sich im Herbst mit 13 zu 12 Stimmen äusserst knapp gegen einen Gegenvorschlag aus. Mit den neuen Mehrheiten in der grossen Kammer könnte sich das Blatt wenden.

Bereits kantonale Verbote in Kraft: Burka-Verbote gibt es heute in den Kantonen St. Gallen und Tessin. In St. Gallen trat das Verbot Anfang Jahr in Kraft, im Tessin gilt es seit dem 1. Juli 2016.

Bilanz in St. Gallen und Tessin

Box aufklappenBox zuklappen

Das Tessin und der Kanton St. Gallen praktizieren das Gesichtsverhüllungsverbot im öffentlichen Raum. Im Tessin gilt dieses bereits seit dem 1. Juli 2016. Seitdem gab es rund 50 Polizeiberichte zum Vermummungs- und Gesichtsverhüllungsverbot. Laut Justizdepartement betreffen zehn davon Vermummte an Fussball- oder Hockeymatches. Auf wen sich die restlichen Berichte beziehen, lässt das Justizdepartement offen.

Im Kanton St. Gallen sind die Regelungen seit dem 1. Januar 2019 in Kraft. Bezüglich des Gesichtsverhüllungsverbots habe es laut Staatsanwaltschaft noch keinen Fall gegeben. Beim Vermummungsverbot ist ein Verfahren mit einer vermummten Person am Rande eines Fussballspiels pendent.

So kommt die Burka-Initiative in der Bevölkerung an: Die Volksinitiative, die von SVP-Exponenten lanciert wurde, fände laut einer aktuellen Umfrage eine Mehrheit. 63 Prozent von knapp 1000 Befragten würden ein Ja einlegen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel