Zum Inhalt springen

Header

Audio
Nichtregierungsorganisationen im Abstimmungskampf
Aus HeuteMorgen vom 30.11.2020. Bild: Keystone-SDA
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 1 Sekunde.
Inhalt

NGOs und Politik Konkurrenz auf Augenhöhe für die Bürgerlichen

Trotz abgelehnter Initiative: Die NGOs haben sich als gewichtiger Faktor in der Politik gezeigt. Das passt nicht allen.

Die breite Koalition der Nichtregierungsorganisationen hat die Wirtschaft das Fürchten gelehrt. Auch der Politologe und Berater Louis Perron hält die Kampagnenarbeit bei der Konzernverantwortungs-Initiative für beachtlich.

Dennoch ist es für ihn kein neues Phänomen. «Es gibt immer mehr wechselnde Koalitionen. Es gibt auch neue Akteure, die eine beachtliche Schlagkraft entwickelt haben», hält er fest.

Perron sieht deshalb den Abstimmungssonntag als Kulminationspunkt von diesen Trends. Vor ein paar Jahren war es etwa die Operation Libero, die sich mit einem neuen Stil einbrachte.

Noser spicht von «Gefahr»

Nervosität zeigt sich nun etwa beim Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser. Seit der Abstimmung zum Jagdgesetz ist ihm die professionelle Kampagnenarbeit der Nichtregierungsorganisationen ein Dorn im Auge. «In der Schweiz ist Politik ein Milizsystem. Jetzt sind da neu Berufsleute, die damit Geld verdienen», sagt er.

Konzernverantwortungs-Initiative

JA 50.7%, NEIN 49.3%

Am Ständemehr gescheitert

JA 8.5 Stimmen, NEIN 14.5 Stimmen

Resultat 

Kriegsgeschäfte-Initiative

JA 42.5%, NEIN 57.5%

Am Volks- und Ständemehr gescheitert

JA 3.5 Stimmen, NEIN 19.5 Stimmen

Resultat 

Es sei eine Gefahr, Wenn acht Millionen Franken beim Jagdgesetz oder jetzt mehr als 15 Millionen Franken bei der Konzernverantwortungs-Initiative eingesetzt würden, so Noser.

Noser will deshalb die Geldflüsse genauer anschauen. Dabei verlangt Noser mit einer Motion, dass gemeinnützige Organisationen nicht mehr steuerbefreit sind, wenn sie sich aktiv in die Politik einbringen.

«Diese Diskussion ist falsch»

Beim Komitee der Konzernverantwortungs-Initiative erntet das Stirnrunzeln. Schliesslich gehe es um die Menschenrechte. Da müssten Kirchen und NGOs dafür einstehen, argumentiert Alexandra Karle von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Für sie sind diese Institutionen trotzdem gemeinnützig. «Und deshalb finde ich die Diskussion über den Entzug der Steuerbefreiungen falsch.»

Bürgerliche haben Konkurrenz erkannt

Wo die Grenze zwischen sich äussern oder aktiv einbringen läge und um wie viel Steuergelder es ginge, lasse sich nicht sagen.

Klar ist aber: Die bürgerliche Seite, die gestern knapp gewonnen hat, hat verstanden, dass sie mit den gezielt vorgehenden Nichtregierungsorganisationen Konkurrenz auf Augenhöhe erhalten hat.

Video
Aus dem Archiv: Kirchen werben für Initiative
Aus Tagesschau vom 11.10.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 57 Sekunden.

SRF 4 News, Heute Morgen, 30.11.2020, 06:00 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel