Die Lok defekt, eine Fahrleitungs- oder Stellwerkstörung: Solche Zwischenfälle haben direkte Auswirkungen auf den Bahnverkehr und je nachdem, wo sie sich ereignen, geht über längere Zeit gar nichts mehr.
Andreas Gutweniger trägt all die Daten auf seiner Seite zusammen und sagt: «Das ist genau die Schwierigkeit, die die Bahnen haben, nicht nur die SBB, sondern auch die anderen Bahnen. Es hat damit zu tun, dass wir ein sehr dicht befahrenes Netz haben und eine sehr hohe Komplexität des Gesamtsystems.»
Ich finde es nicht richtig, wenn man solche unschönen Phänomene, unter denen viele Leute leiden, für die eigene politische Agenda instrumentalisiert.
Zusammenhänge zwischen den Störungen oder gar ein Muster erkennt Gutweniger aber nicht: «Nein, wenn es ein Muster gäbe, könnte man dafür auch Lösungen finden.»
Auch die SBB als grösstes Verkehrsunternehmen der Schweiz sieht keinen Zusammenhang zwischen den einzelnen Ereignissen.
Bei der Pünktlichkeit sollten neun von zehn Zügen ihren Endbahnhof rechtzeitig erreichen. Das wird schwierig, das weiss SBB-Sprecher Christian Ginsig jetzt schon: «Der Schneefall – der bestimmt noch kommt – wird die Pünktlichkeit ebenfalls beeinflussen. Deshalb wird es sehr schwierig, diese Jahresziele zu erreichen.»
Störungen nicht missbrauchen
Die Kundenorganisation ProBahn vermutet hinter den gehäuften Störungen und Verspätungen der vergangenen Woche unausgereifte technische Anwendungen und Umstrukturierungen bei den Bahnunternehmen. Auch die Gewerkschaft des Verkehrspersonals führt dies jeweils als Erklärung für Störungen an.
Für Andreas Gutweniger lässt sich das nicht aus seinen Zahlen lesen: «Die Zahlen geben keine Auskunft über die Gründe. Ich bin mir sehr sicher, dass es keine einfachen Antworten gibt. Von daher finde ich es nicht richtig, wenn man solche unschönen Phänomene, unter denen viele Leute leiden, für die eigene politische Agenda instrumentalisiert.»