- Die Betreiberfirma des Flughafens Lugano-Agno (Lasa) geht in die ordentliche Liquidation. Der Flughafen selber soll jedoch nicht geschlossen werden.
- Die Angestellten sollen noch bis Ende Mai die vollen Löhne ausbezahlt bekommen.
- Laut Lasa-Vizepräsident Filippo Lombardi habe die Corona-Krise alle Aktivitäten auf dem Flugplatz unmöglich gemacht.
- Man hatte gehofft, dass das Tessiner Stimmvolk am 26. April einer Finanzspritze zustimmen würde. Diese Abstimmung ist nun hinfällig.
Eigentlich hätte das Volk über die Zukunft des Flughafens entscheiden sollen, sagte Lasa-Vizepräsident Filippo Lombardi. Doch Ende März sei der «Zusammenbruch» gekommen. Die Corona-Krise hätte alle Aktivitäten auf dem Flughafen unmöglich gemacht, hielt der ehemalige CVP-Ständerat fest.
In dieser unsicheren Situation hätte man nicht noch länger nach finanzieller Unterstützung bitten wollen, fuhr Lombardi fort. «Stattdessen bevorzugen wir einen ordentlichen Übergang in eine neue Form.»
Luganos Stadtpräsident Marco Borradori sagte, es sei bitter, «zu verlieren, ohne gespielt zu haben». Borradori meinte damit die beiden Referenden, über die die Tessiner hätten abstimmen sollen.
Sowohl auf kommunaler als auch auf kantonaler Ebene hatte die Linke das Referendum gegen die weitere Finanzierung des Flughafens ergriffen. Über die beiden Vorlagen hätte am 26. April abgestimmt werden sollen.
Finanzielle Schwierigkeiten
Im Herbst 2019 war bekannt geworden, dass die slowenische Fluggesellschaft Adria Airways Konkurs angemeldet hatte. Die Partnerin der Adria Airways– die Swiss – wollte die Flüge von Lugano nach Zürich nicht übernehmen.
Seit dem Grounding der Airline Darwin Ende 2017 und der Adria Airways steckte der Flughafen Lugano-Agno in grossen finanziellen Schwierigkeiten. Das Luganeser Parlament hatte im November 2019 deshalb Kredite gutgeheissen.
Wir haben noch nicht abgedankt.
Bis Ende Mai solle die «ordentliche Liquidation» der Beitreiberfirma Lasa vollzogen werden. Bis dann sollen auch die vollen Löhne ausbezahlt werden, versprach Borradori.
Wie es beim Flughafen danach weitergeht, ist völlig unklar. Die Stadt Lugano sei traurig, hielt Borradori fest, «aber wir haben noch nicht abgedankt!». Dies sei ein Paradigmenwechsel und man wolle den Flughafenbetrieb in private Hände übergeben.