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Papier- und Schalterkosten Anhaltender Ärger über neu eingeführte Swisscom-Gebühren

Auf Oktober hat die Swisscom ihre Rechnungsgebühren erhöht. Einige Kunden trifft dies gleich doppelt.

Die Papierrechnung kostet bei der Swisscom neu 2.90 Franken, die Einzahlung am Postschalter sogar drei Franken. Wer also eine Papierrechnung will und diese auf der Poststelle begleicht, bezahlt jedes Mal 5.90 Franken.

Nun wird einigen Swisscom-Kunden zudem auf der Rechnung mitgeteilt: «Sie erhalten die Rechnung aus administrativen Gründen wieder monatlich.» Wer also die Rechnung auf Papier erhält sowie am Schalter zahlt und die Rechnung neu wieder monatlich begleichen muss, zahlt jährlich 70 Franken Gebühren. Im Zwei-Monats-Rhythmus würde dies halb so viel kosten.

Swisscom setzt auf digitale Rechnungen

Wie diverse Zuschriften ans SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» zeigen, stossen die neuen Gebühren und der Rhythmuswechsel auf viel Unverständnis. Swisscom-Sprecherin Annina Merk sagt dazu: «Wir verstehen, dass dies für die Kunden schwierig zu verstehen ist.» Es gebe aber viele Alternativen, um die Swisscom-Rechnung kostenlos zu erhalten und zu bezahlen.

Ein Geschäft macht die Swisscom mit den neuen Gebühren nicht. Die Einnahmen decken den Aufwand nicht.
Autor: Annina Merk Swisscom-Sprecherin

Die Swisscom setze auf den digitalen Weg, weil sie jeden Franken gut investieren wolle. «Wir sind in einem hart umkämpften Markt und wollen deshalb die Kosten verursachergerecht weitergeben», so Merk weiter.

Die zweimonatliche Rechnung habe die Swisscom nicht abgeschafft, sagt die Sprecherin: «Kunden, deren Rechnung 100 Franken übersteigt, erhalten sie aufgrund des Verlustrisikos aber einmal pro Monat.» Ein Geschäft mache die Swisscom mit den neuen Gebühren nicht. Die Einnahmen würden den Aufwand nicht decken. Die drei Franken für die Bezahlung am Postschalter seien zudem eine Gebühr der Post, welche die Swisscom ihren Kunden weiterverrechne, sagt die Swisscom.

Offiziellen Stellen können nicht eingreifen

Kritik an der Höhe der Swisscom-Gebühren gibt es aber nicht nur aus der Kundschaft, sondern auch von gewichtigen offiziellen Stellen. Oliver Sidler von der Schlichtungsstelle Ombudscom sagte im Sommer zu «Espresso»: «Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb bei einem Massengeschäft wie diesem das Verschicken einer Rechnung Kosten von 2.90 Franken verursachen soll.»

Die eidgenössische Kommunikationskommission ComCom schreibt einem «Espresso»-Hörer zur Postschalter-Gebühr: «Persönlich verstehe ich Ihren Unmut über die neue Gebühr von drei Franken für die Postschaltereinzahlung sehr gut. (…) Ich kann Ihnen versichern, dass wir längst gegen diese Gebühr vorgegangen wären, wenn dies zu den Aufgaben der ComCom gehören würde.»

Und die Preisüberwachung schreibt demselben Hörer: «Wir verstehen Ihren Unmut über die Höhe der Gebühren für die Papierrechnung und die Einzahlung am Postschalter. Wir haben uns mehrmals kritisch zu diesen Gebühren geäussert.» Alle drei Stellen betonen jedoch, sie hätten keine Rechtsgrundlage, um einzugreifen.

Die Swisscom lässt diese Kritik kalt: «Wir teilen diese Einschätzung nicht», sagt die Sprecherin, «es ist ein branchenüblicher Betrag.» Dieses Argument verfängt jedoch nicht, kritisieren doch die drei offiziellen Stellen grundsätzlich alle Anbieter, wenn sie hohe Gebühren verrechnen.

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