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Schweiz Patienten mündiger machen: Skepsis gegenüber neuer Plattform

Die europäische Plattform Eupati soll die Patienten mündiger machen. Das ist auch das Ziel der Stiftung Patientenschutz. Doch diese beteiligt sich nicht aktiv am Schweizer Ableger.

Wer krank ist, geht entweder zum Arzt oder zum Apotheker und vertraut deren Urteil. Damit man als Patient mündiger wird und die Urteile der Mediziner besser einschätzen kann, hat die EU nun eine Plattform namens Eupati geschaffen.

Eupati soll es den Patienten ermöglichen, sich zu informieren und ihre Sicht und Bedürfnisse selbst in Fachgremien einbringen zu können. Ingrid Klingmann, die Co-Leiterin der Plattform, ist davon überzeugt, dass es dieses Angebot braucht.

Bessere Entscheidung dank mehr Information

«Wir müssen ein besseres Grundwissen der Bevölkerung über Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten erreichen», sagt sie. Nur so könne ein Patient eine verantwortungsvolle Entscheidung für den «besten persönlichen Weg» fällen. «Das geht nicht nur über das Arzt-Patienten-Gespräch», sagt Klingmann.

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Was bringt die neue Patientenplattform Eupati?
aus SRF 4 News aktuell vom 04.02.2016.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 45 Sekunden.

Denn dort heisse es oft: «Ach, Herr Doktor, sagen Sie mir doch einfach, was für mich das Beste ist.» Dies, weil die Patienten nicht im Stande seien, ihre Lage selbst zu beurteilen. Sie gibt zu bedenken, dass Ärzte ihre Patienten bisweilen auch schlecht beraten.

Seit gestern gibt es auch einen Schweizer Ableger der Plattform. Hiesige Patientenorganisationen sind aber skeptisch gegenüber Eupati. Barbara Züst, Geschäftsführerin der Stiftung Patientenschutz, will sich vorerst nicht aktiv, sondern nur in beobachtender Funktion daran beteiligen.

Droht Einflussnahme der Pharmaindustrie?

«Wir sind zurückhaltend, weil uns nicht ganz klar ist, inwieweit die Unabhängigkeit dieser Plattform gewährleistet ist», erklärt sie. Denn die Plattform wolle den Patienten auch näher bringen, wie neue Medikamente entwickelt werden.

Grundsätzlich sei es zwar gut, dass man die Patienten mehr involviere, so Züst. «Die Aufklärung ist sehr wichtig.» Aber es bestehe auch die Gefahr, dass Patienten für die finanziellen Interessen der Pharmabranche instrumentalisiert würden.

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