Dicke Luft bei den bürgerlichen Jung-Parteien: Der Grund ist der Alleingang der Jungfreisinnigen bei der Renten-Initiative. Abgemacht gewesen sei, dieses Geschäft gemeinsam zu lancieren. Nun stellen sich die erzürnten Jungparteien von GLP, EVP, CVP, BDP und SVP gegen die Initiative. Gemeinsam haben sie heute ein entsprechendes Communiqué verfasst.
Idee gemeinsam besprochen
Vor einigen Monaten hätten sich die bürgerlichen Jungparteien nämlich getroffen, um die Idee der Jungfreisinnigen einer gemeinsamen Renten-Initiative zu besprechen. Dann sei der Jungfreisinn aber im Alleingang vorgeprescht und hätte die Initiative lanciert, ärgert sich der Co-Präsident der Jungen EVP, Dominic Täubert: «Dieser Alleingang gefährdet die Sache.»
Und Benjamin Fischer, Präsident der jungen SVP, doppelt nach: «Das Thema ist zu wichtig für solche Spielchen. Die Jungparteien sprechen schon lange darüber. Die Jungfreisinnigen haben das Thema nicht für sich gepachtet».
Vorwurf: Billiger Wahlkampf
Der Präsident der Jungfreisinnigen, Andri Silberschmidt, reagiert verärgert auf die Vorwürfe. Dass sie eine Renten-Initiative ausarbeiten, hätten sie schon im Oktober 2018 kommuniziert. Er wirft den Kollegen der anderen Jungparteien vor, billigen Wahlkampf zu betreiben: «Es ist ja kein Zufall, dass sie uns vier Wochen vor den Wahlen einen solchen Vorwurf machen.»
Das sehen die anderen bürgerlichen Jungparteien anders. Die Initiative genüge auch inhaltlich nicht. Deshalb prüfen sie nun, ob sie eine Gegeninitiative lancieren wollen. «Eine Gegeninitiative ist definitiv ein Thema, wir wollen alle zusammen arbeiten», so Remo Zuberbühler, Präsident Junge BDP Schweiz.
Auch wenn dies ein schwieriges Unterfangen sei, so Sarah Bünter, Präsidentin der Jungen CVP: «Wenn wir zwei einzelne Initiativen haben, dann verzetteln sich die Ressourcen und das schadet letzten Endes der ganzen Sache».