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Ärgerlicher Fehler in der Post-Adressdatenbank
Aus Espresso vom 23.04.2020. Bild: SRF
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Problem bei Postzustellung Frau erhält richtig adressierte Briefe nicht

Jahrelang geht Post an eine Frau zurück an den Absender: «Empfänger nicht ermittelbar.» Weshalb, ist lange ein Rätsel.

Vor dreieinhalb Jahren zog die Frau nach Füllinsdorf BL. Ein Jahr später erhielt sie eine seltsame Anfrage der Poststelle im Dorf: Ob sie noch in Füllinsdorf wohne. Ein Brief der Poststelle an sie sei zurückgekommen mit dem Vermerk «Empfänger nicht ermittelbar.» Doch, sie wohne noch hier, sagte die Frau.

Die Poststelle überprüfte, ob alles richtig erfasst sei. Das war so und der Fall schien erledigt. Schien...

Trotz Problemen: Lange geschah nichts

Immer wieder erhielt die Frau nun Anrufe mit der Frage, ob sie noch in Füllinsdorf wohne. Briefe an sie seien zurückgekommen. Darunter auch wichtige Briefe mit Informationen und Terminen von Amtsstellen. Die Frau beschwerte sich bei der Poststelle Füllinsdorf, beim Kundendienst der Post und beim Briefzentrum Härkingen. Doch nichts geschah. Weiterhin ging ein Teil ihrer Briefe zurück an den Absender. Gegen Ende 2019 häuften sich die Fälle sogar.

Im Januar rief die AHV-Stelle die Frau an. Es seien erneut zwei unzustellbare Briefe zurückgekommen. Glücklicherweise bewahrte die AHV-Stelle diesmal die Briefumschläge auf. «Anhand dieser Couverts liess sich zurückverfolgen, dass es kein Fehler des Briefträgers oder der Post Füllinsdorf war, sondern ein Maschinenproblem im Briefzentrum Härkingen», erzählt die Betroffene im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».

Fehler in der Adress-Datenbank

Tatsächlich war ein Fehler in der Adress-Datenbank der Post verantwortlich, dass die Frau immer wieder Briefe nicht erhielt. Sie war in der Datenbank doppelt erfasst, einmal mit und einmal ohne ihren zweiten Vornamen. Der Eintrag mit dem zweiten Vornamen war jedoch nicht mit ihrer Wohnadresse verknüpft. All diese Briefe gingen daher zurück an den Absender.

Postsprecher Erich Goetschi sagt: «Das geht natürlich nicht. Die Regel ist klar: Solche Datensätze müssen zusammengeführt werden. Das geschieht manuell und wurde hier nicht gemacht.»

Inzwischen sei der Fehler korrigiert worden, sagt die Post. Sie hat sich mit einem Blumenstrauss bei der Frau entschuldigt. Bei dieser bleibt ein gewisses Misstrauen: «Was habe ich alles in den letzten zweieinhalb Jahren nicht erhalten?» Nicht jeder Absender frage nach, wenn ein Brief zurückkomme.

Zudem habe man ihr auf der Poststelle Füllinsdorf gesagt, sie sei nicht die einzige Betroffene: «Mehrere Angestellte sagten, die Maschine in Härkingen habe ein Problem. Das passiere seit längerem und des Öfteren.»

«Kein häufiges Problem»

Die Post sagt, ihr sei nichts bekannt von einem Maschinenproblem. Das Problem tauche nicht gehäuft auf. Jeden Tag stelle sie in der Schweiz 15 Millionen Briefe zu. «Im Vergleich zu dieser riesigen Zahl sind die Fälle, in denen es nicht funktioniert, eher selten und zahlenmässig verschwindend klein», sagt Postsprecher Goetschi. Dennoch wolle die Post ihre Adressverwaltung verbessern. Man sei froh, wenn sich Kundinnen und Kunden melden, die Briefe teilweise nicht erhalten. Sofern sie dies überhaupt erfahren...

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    Seit über 20 Jahren lebt die Rentnerin an derselben Adresse in der Stadt Bern. In einem Hochhaus mit 144 Wohnungen. Vor kurzem ist sie umgezogen innerhalb des Hochhauses. Weil jeder Wohnung ein bestimmter Briefkasten zugeteilt ist, hat also auch ihr Briefkasten gewechselt. Auf der nächsten Poststelle erkundigte sie sich vorgängig, ob sie eine Umzugsmeldung hinterlegen solle. Das sei nicht nötig, hiess es. Diese Auskunft war offensichtlich falsch, denn nach dem Umzug kam wochenlang keine Post mehr. Sie wandte sich an die Post und dort hiess es: «Sie existieren nicht mehr im System.»

Espresso, 23.04.20, 08:13 Uhr

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