Zum Inhalt springen

Ratschlag aus dem Tessin «Wir hätten früher eingreifen sollen»

Der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani ist überzeugt, dass das Beispiel Tessin der Schweiz helfen kann, die schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Das Tessin ist der am stärksten vom Corona-Ausbruch betroffene Kanton.

Am Morgen seien gut 1200 Fälle gemeldet gewesen, sagte der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani im «Tagesgespräch» von Radio SRF. Er plädierte für mehr Verständnis für das Tessin – insbesondere, weil die Kantonsregierung strengere Regeln ausgesprochen hat als der Bund.

«Wenn man wartet, bis man sieht, dass diese Kurve zu steil ist, dann ist es schon zu spät. Wir hätten früher eingreifen sollen», sagt Merlani. Die Deutschschweiz und die Romandie könnten dies noch machen. «Ihr seid etwa eine Woche oder zehn Tage hinter uns. Wenn ihr die Massnahmen ergreift, die wir ergriffen haben, so habt ihr sicher eine flachere Kurve.»

Härtere Massnahmen, die weniger lang gelten

Das sei das Wichtigste und könne tatsächlich einen Unterschied machen, sagt Merlani. Als Kantonsarzt sei er eher dafür, strengere Massnahmen zu ergreifen, die dann vielleicht rascher wieder aufgehoben werden könnten, fügt er an.

Die Tessiner Regierung liess am Wochenende Baustellen schliessen und einen Teil der Industriebetriebe. Sie hält an ihren Regeln fest, obwohl sie Bundesrecht widersprechen, wie der Bund festgehalten hat.

Tagesgespräch, 23.03.2020, 13:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel