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Das «10vor10»-Interview mit Rega-Chef Kohler
Aus News-Clip vom 07.08.2013.
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Schweiz Rega-Chef verdient bis zu 440'000 Franken plus Prämie

Die Schweizerische Rettungsflugwacht verzichtet in Zukunft auf das Gütesiegel der Zewo. Damit müsste sie auch in Zukunft keine Auskunft darüber geben, wie viel ihre Chefs verdienen. CEO Ernst Kohler ging in «10vor10» dennoch in die Offensive und gab einen Gehaltsrahmen an.

«Wir sind eigentlich der Auffassung, dass die Gehälter bei der Rega – vom tiefsten bis zum höchsten Salär – nicht offengelegt werden sollten», holte Rega-Chef Ernst Kohler in «10vor10» aus. Er begreife aber, dass die Bevölkerung und auch die Gönner wissen wollten, was die Geschäftsleitung verdiene.

Aus diesem Grund habe man die Regeln zumindest für die Geschäftsleitung nun geändert, sagte Kohler. Um dann Zahlen zu nennen: Das entsprechende Reglement sehe für die Chefetage der Rega zwischen 250'000 und 440'000 Franken Brutto-Jahressalär vor. Hinzu kämen Prämien von bis zu 13,6 Prozent.

Eine Diskussion über Löhne sei immer schwierig, sagte Kohler. Aber: «Wir sind der Auffassung, dass diese Löhne angemessen sind.» Nach seinen Worten werden die Bezüge regelmässig von extern überprüft und mit ähnlichen Organisationen verglichen – die Rega halte sich dabei an die Luftfahrtbranche und Spitäler.

Verzicht aufs Zewo-Siegel

Die Diskussion um die Cheflöhne war entbrannt, nachdem die Rega bekanntgegeben hatte, in Zukunft auf das Gütesiegel der Zewo zu verzichten. «Wir haben festgestellt, dass wir ein Service public-Unternehmen sind und kein eigentliches Hilfswerk», sagte Kohler dazu in «10vor10».

Ähnlich hatte sich zuvor auch schon ein Sprecher der Rettungsflugwacht geäussert. Die Rega passe als professionelle Rettungsorganisation nicht mehr in das Zertifizierungsraster. Schuld daran seien die zunehmende Regulierung und Professionalisierung in Aviatik und Medizin. Mit anderen Worten: Die Rega kann sich nicht mehr nur auf Freiwilligenarbeit verlassen und muss ihren Mitarbeitern einen branchenüblichen Lohn zahlen.

Zewo

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Die Hilfswerke-Zertifizierungsstelle Zewo ist eine Selbstregulierungsstelle für gemeinnützige Organisationen. Sie verleiht ihr Gütesiegel an Hilfswerke und kontrolliert ebenfalls deren Umgang mit den ihnen anvertrauten Mitteln.

Kam die Rega der Zewo zuvor?

Die Rettungsflugwacht hat damit einen Vorabbericht der «Weltwoche» in Grundzügen bestätigt. Das Magazin hatte zudem darüber spekuliert, ob die Rega ihr Gütesiegel wegen der hohen Entschädigungen der Chefs nicht mehr erhalten würde. Demnach erhält Stiftungsratspräsident Ulrich Graf pro Jahr 90'000 Franken. Sein Vorgänger, der ein ähnliches Salär erhalten habe, soll den Arbeitsaufwand mit 20 Prozent angegeben haben.

Dass die Rega nicht unbedingt mit einem klassischen Hilfswerk zu vergleichen ist, bestätigte auch die Zewo. Im Rahmen von Vorgesprächen zu der alle fünf Jahre anstehenden erneuten Zertifizierung habe man auch die Saläre von Stiftungsrat und Geschäftsleitung thematisiert, sagte Martina Ziegerer, die Geschäftsleiterin Zewo.

Die Höhe der Vergütung des Rega-Stiftungsratspräsidenten hat sich gegenüber der letzten Zertifizierung nicht geändert. Neu verfüge die Zewo jedoch über eine Studie, die Auskunft gibt über die Vergütung von Stiftungsräten von Hilfswerken. Diese zeige, dass das Salär bei der Rega unüblich hoch sei.

«Es hätte sich die Frage gestellt, ob die Rega zu vergleichen ist mit klassischen Hilfswerken oder ob diese als Sonderfall zu beurteilen wäre», sagt Martina Ziegerer. Zu welchem Schluss man schliesslich gekommen wäre, sei offen. Denn nachdem die Rega keine erneute Zertifizierung beantragt, muss die Zewo diese Frage nicht mehr klären. Auf alle Fälle hätte die Rega jedoch auch die Bezüge von CEO Ernst Kohler offenlegen müssen.

Die Zewo-Geschäftsführerin betont, dass die Rega bis anhin die Kriterien rund um die Transparenz voll erfüllt habe. Auch die Jahresrechnung sei bisher aussagekräftig gewesen.

Schwelender Streit um Luftrettung

Seit einiger Zeit machen Rettungsdienste aus der Luft einander die Einsätze streitig. Grund sind mehrere Vorfälle, bei denen statt einer örtlichen Gesellschaft die weiter weg stationierte Rega zum Einsatz kam.

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