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Regulierung Netflix und Co. «Es geht um gleich lange Spiesse für alle»

Die Eidgenössische Medienkommission (EMEK) fordert die Politik auf, Streaming-Plattformen wie Netflix zu regulieren.

Sollte man Streaming-Plattformen regulieren? «Ja», schreibt die EMEK in ihrem neuesten Positionspapier. Die Medienkommission, die den Bundesrat in Medienfragen berät, findet, der Fernsehmarkt habe sich von Grund auf verändert. Es brauche Massnahmen.

Fernsehsender und Streaming-Plattformen sollen sich an die gleichen Regeln halten müssen. «Kommerzielle Fernsehsender wie 3+ müssen sich beispielsweise an Jugendschutzregeln halten oder sie haben Vorgaben zu europäischen Inhalten zu befolgen», sagt Medienwissenschaftler Manuel Puppis, Co-Autor des Positionspapiers. «Uns geht es um gleich lange Spiesse für alle Anbieter von Medien.»

Die US-Konkurrenz hat viel Geld

Der Eintritt von Netflix, Apple und Amazon Prime hat den Fernsehmarkt grundlegend verändert. Im März kommt dann noch Disney+ dazu. Einer der Hauptgründe dafür: Die neue Konkurrenz aus den USA hat Geld. Richtig viel Geld gar, meint der Berliner Streaming-Experte Marcus S. Kleiner.

Das zeige sich beispielsweise an der Netflix-Erfolgsserie «House of Cards». «Sie garantieren da zwei Staffeln und sagen den Regisseuren und Produzenten, sie können machen was sie wollen. Diese Form, finanziell sicher zu sein, eine Perspektive zu haben, dass es zwei Staffeln gibt, das kann kein Fernsehsender garantieren», so Kleiner. «Und dann auch noch volle künstlerische Freiheit – das kann das Fernsehen so wie wir es kennen nicht anbieten.»

Eigenproduktionen besser fördern

Das habe die Voraussetzungen fürs Fernsehen gänzlich verändert und ein grosses Problem geschaffen, ergänzt EMEK-Mitglied Puppis: «Wir sehen, dass sich Netflix und Amazon stark auf Unterhaltungsangebote spezialisieren, nicht auf die Information. Sie produzieren auch nichts in der Schweiz. Das Einzige, womit sich Schweizer Sender differenzieren und beim Publikum profilieren können, sind Schweizer Eigenproduktionen.»

Die EMEK fordert daher die Politik im neusten Papier auf, sich auch Gedanken dazu zu machen, wie man Informationsangebote und Schweizer Eigenproduktionen besser fördern könnte.

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