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Grünes Licht für Sawiris
Aus Schweiz aktuell vom 09.01.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 49 Sekunden.
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Schweiz Sawiris dankbar für «demokratischen Kompromiss»

Der ägyptische Investor Samih Sawiris kann im Gebiet Oberalp die Skiarena Andermatt-Sedrun realisieren. Eine Vereinbarung mit Umweltverbänden sieht vor, dass insgesamt 14 neue Anlagen gebaut werden sollen. Noch 2013 könnte mit dem Bau begonnen werden.

Die Idee, die Skigebiete von Andermatt UR und Sedrun GR miteinander zu verbinden und auszubauen, existiert seit Jahren.

Auf dem Weg zur Umsetzung dieser Skiarena am Oberalp hat Samih Sawiris, Verwaltungsratspräsident der Andermatt-Sedrun Sport AG, nun eine der letzten Hürden genommen.

Audio
Einigung mit den Umweltverbänden (Karin Portmann, 9.1.2013)
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 09.01.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden.

Denn die Umweltverbände Pro Natura, Mountain Wilderness, VCS, WWF und Stftung Landschaftsschutz bieten Hand zu einem Kompromiss. Dieser sieht vor, dass das Andermatter Skigebiet Nätschen über den Oberalp mit den Anlagen in Sedrun verbunden werden kann.

Um Tagesgästen aus dem Unterland die Anreise zu erleichtern, soll das Skigebiet auch von Göschenen aus erschlossen werden. Von dort ist eine Gondelbahn auf den Gütsch geplant. Insgesamt sind 14 neue Anlagen (davon 7 Ersatzbauten) vorgesehen.

Mehr Rücksicht auf Natur

Andererseits soll die neue Skiarena landschaftsverträglicher gemacht werden. Unter anderem werden beim Oberalp 15 Pisten oder Pistenabschnitte weniger gebaut als ursprünglich vorgesehen. Im Gebiet des Sankt-Anna-Gletschers beim Gemsstock gibt es vorerst gar keine neuen Anlagen.

Und im Unteralptal, auf der anderen Seite des Skigebiets Gemsstock, wird grossflächig eine alpine Ruhezone ausgeschieden. Am Winterhorn oberhalb von Hospental werden nicht mehr genutzte Lifte rückgebaut.

Lokale Bahnen aufgekauft

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2012 konnte Sawiris die Andermatt Gotthard Sportbahnen und die Sedrun Bahnen übernehmen und in seine Andermatt-Sedrun Sport AG überführen. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Andermatt Swiss Alps AG.

Die operative Leitung liegt bei Skistar. Die Firma betreibt in Schweden und Norwegen 5 Skigebiete.

Dennoch halten die Umweltverbände fest, dass das neue Skigebiet mit teils massiven Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sei. Ursprünglich wollten die Investoren rund 200 Millionen Franken in den Ausbau der Anlagen stecken.

So wurde 2009 das Projekt einer spektakulären Verbindungsbahn hoch über Andermatt bekannt. Mit der fast drei Kilometer langen Bahn von der Gurschenalp zum Nätschen sollte das Skigebiet Gemsstock mit den Anlagen auf beiden Seiten des Oberalp verbunden werden.

Von dieser Bahn spricht inzwischen niemand mehr. Die Investitionssumme für den Ausbau der Skiarena ist deutlich redimensioniert worden – auf etwa 130 Millionen Franken.

Zweifel am Kundenpotenzial

Franz Steinegger, Ex-Verwaltungsratspräsident der Andermatt Gotthard Bahnen, erachtete vor zwei Jahren eine Investition von 25 bis 30 Millionen Franken als ausreichend für ein massvolles etappiertes Vorgehen. Er wehrte sich gegen einen «Ausbau auf Vorrat».

Sawiris und Russi auf dem Gemsstock
Legende: Der Investor und sein Berater: Samih Sawiris und Bernhard Russi im Dezember 2005 auf dem Gemsstock sf

Mehrere Studien haben sich in den letzten Jahren mit dem Businessplan der Andermatt-Surselva Sport AG befasst. Gutachter halten die 800'000 Skitage für die Maximalvaiante für sehr ambitiös. Auch der Fahrplan ist sportlich: Falls die amtlichen Bewilligungen rechtzeitig vorlägen, sei ein Baubeginn noch 2013 möglich.

Sawiris zeigte sich zufrieden mit dem nun gefundenen Kompromiss. Nun seien «alle Hürden weggeschafft». Er sei dankbar, dass demokratisch ein Kompromiss zustande gekommen sei.

Sawiris zeigte sich an der Medienkonferenz auch zuversichtlich, dass das Resort in Andermatt trotz der Zweitwohnungsinitiative und möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen umgesetzt werden könne.

Die Schweiz sei keine Bananenrepublik, sagte er. Die Spielregeln könnten nicht mitten in einem Projekt geändert werden, für das schon über 300 Millionen Franken ausgegeben worden seien.

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