Der Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter hat bei einem Treffen in Bern seinen kosovarischen Amtskollegen Enver Hoxhaj zu mehr Engagement beim Aufbau des Rechtsstaates aufgerufen. Laut einem Communiqué lobte Burkhalter gleichzeitig die guten bilateralen Beziehungen der beiden Länder.
Debatte über Herausforderungen des Kosovo
Burkhalter habe sich erfreut gezeigt über den regelmässigen Austausch und die gute Zusammenarbeit, namentlich im Bereich der Rückübernahme von Staatsangehörigen, teilt das EDA mit. Gemäss Burkhalter profitierten beide Länder von der Migrationspartnerschaft.
Die beiden Aussenminister sprachen gemäss dem Communiqué zudem über die Herausforderungen, die der Kosovo acht Jahre nach seiner Unabhängigkeit noch zu bewältigen hat. Der EDA-Chef verwies auf die Notwendigkeit , «die demokratischen Institutionen und den politischen Dialog zu stärken, um eine langfristige Stabilität zu gewährleisten».
Bern unterstützt Bemühungen für gute Regierungsführung
Burkhalter habe im Gespräch die Notwendigkeit unterstrichen, «den politischen Dialog zu stärken, um eine langfristige Stabilität zu gewährleisten». Die Schweiz sei überzeugt, dass eine stärkere Beteiligung der kosovarischen Behörden an den laufenden Reformen und beim Aufbau eines Rechtsstaats erforderlich sei.
Die Schweiz unterstütze die Anstrengungen des Kosovo für eine gute Regierungsführung. Die Schweiz engagiert sich dort seit 1998 und zählt zu den wichtigsten Partnern und Gebern vor Ort.
Grosse kosovarische Diaspora
Unterstützung erhalte Kosovo auch bei Projekten in den Bereichen wirtschaftliche Entwicklung und Berufsbildung sowie Wasser- und Gesundheitsversorgung. Fortschritte stellte der Gastgeber beim Zugang von Jugendlichen zur Berufsbildung und bei der Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung in ländlichen Gebieten fest.
Ein weiteres Thema waren die Beziehungen des Staates zu seinen Nachbarn, einschliesslich Serbiens. Hier habe sich Burkhalter über den Verlauf der ersten Etappen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Pristina erkundigt.
Die kosovarische Diaspora in der Schweiz zählt 200ʼ000 bis 250ʼ000 Personen und bringt dem jungen Staat namhafte wirtschaftliche Unterstützung. Ansonsten ist der wirtschaftliche Austausch zwischen den beiden Ländern bescheiden. Laut EDA bleibt «der Übergang des Landes hin zu einer wettbewerbsfähigen und funktionierenden Marktwirtschaft eine grosse Herausforderung».