«Es ist ein hochpolitisches, kontroverses Thema, über das man sich lange nicht austauschen konnte», erklärte Justizministerin Simonetta Sommaruga in New York. Im Rahmen des UNO-Gipfels über Migration und Entwicklung weilt die Bundesrätin bis am Freitag in den USA.
Dass man diesen Gedankenaustausch jetzt wolle, sei ein Zeichen dafür, dass der Beitrag der Migration zur Entwicklung in der politischen Agenda weltweit angekommen sei, sagte sie weiter.
Migration als globales Phänomen
Die Migration habe sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. «Das bedeutet, dass wir uns von gewissen Bildern lösen müssen, die nicht der Realität entsprechen», sagte die Bundesrätin. Sie denke dabei etwa an die Vorstellung, dass Migration immer von Süden nach Norden statt finde. Dass das heute nicht mehr der Fall sei, zeige das Beispiel Mexiko, das unterdessen eine grössere Zuwanderung als Auswanderung habe.
Auch die Schweiz erlebe eine veränderte Migration. Sie sei vor hundert Jahren ein klassisches Land der Auswanderung gewesen. Heute sei sie ein Einwanderungsland, bei der aber ein grosser Teil der Einwanderer nicht aus dem Süden, sondern aus dem Norden komme.
Ein polarisierendes Thema
Das Ziel des Treffens in New York müsse es sein, sich auf konkrete Themen zu verständigen. Eines der Kernthemen sei die Bekämpfung des Menschenhandels und des Schlepperwesens. Zudem müssten Migranten an den Grenzen mehr Schutz erfahren.
Die Schweiz wolle ihre Rolle als Brückenbauer einbringen und habe im Rahmen des hochrangigen Dialoges zwei Anlässe mit Staaten aus dem Süden organisiert.