«Ich telefoniere eigentlich fast nur mit dem iPhone» – das sagte Verteidigungsministerin Viola Amherd in einem lockeren Gespräch mit Schülern in der Sendung «10vor10» und sorgte damit für Verwunderung bei einem Experten für Informationssicherheit.
Renato Kalbermatten, Informationschef des Verteidigungsdepartementes, nimmt nun gegenüber der «Tagesschau» Stellung zu Amherds Aussagen, wonach sie ihr verschlüsseltes «Krypto-Handy» noch nie gebraucht habe und meistens mit dem iPhone telefoniere.
Geheime Diskussionen werden nicht am Telefon, sondern in bilateralen Gesprächen und Sitzungen geführt.
«Für die Nutzung der Telefone gibt es klare Richtlinien», sagt Kalbermatten. Auf dem iPhone sei die Verschlüsselungs-App «Threema» installiert. Damit könnten Telefongespräche bis zur Stufe «vertraulich» geführt werden. Daneben stehe das von Bundesrätin Amherd erwähnte verschlüsselte Telefon zur Verfügung.
Es sei allerdings eine Tatsache, so Kalbermatten, dass jedes technische Gerät gehackt werden könne. «Aus diesem Grund werden geheime Diskussionen nicht am Telefon, sondern in bilateralen Gesprächen und Sitzungen geführt. Die Handys bleiben dabei ausserhalb des Raumes in Kisten mit Störsendern, damit das Abhören via diese Geräte unmöglich ist», betont der VBS-Kommunikationschef. Auch bei den wöchentlichen Bundesratssitzungen würden die Handys auf diese Weise weggesperrt.
Spezialfall: Geheime Informationen
Bundesrätin Amherd hatte in der Sendung «10vor10» gesagt, das «Krypto-Handy» sei für Spezialfälle gedacht. VBS-Kommunikationschef Kalbermatten erklärt: «Ein solcher Spezialfall können geheime Informationen sein, die von der Armee oder vom Nachrichtendienst kommen. Oder eben geheime Informationen, die unter den Bundesräten ausgetauscht werden.»
Im ersten Amtsjahr von Bundesrätin Amherd hätten solche Informationen immer in direkten Gesprächssitzungen überbracht werden können. Deshalb sei das «Krypto»-Handy noch nie zum Einsatz gekommen.