- Bei Feuerwerken und mit Glockengeläut haben die Menschen in der Schweiz das neue Jahr 2020 begrüsst.
- In mehreren Städten standen die Silvesterfeiern heuer im Zeichen des Klimawandels.
- In Basel wurde das Feuerwerk um ein Drittel reduziert und in Zürich klimaneutral kompensiert. St. Moritz verzichtete ganz auf ein Feuerwerk.
In Zürich feierten gegen 150'000 Besucherinnen und Besucher bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bei einem Feuerwerk am See den Beginn des neuen Jahres. Der von Privaten gesponserte sogenannte Silvesterzauber startete rund 20 Minuten nach Mitternacht und erleuchtete eine Viertelstunde lang den Nachthimmel.
Klimaneutraler «Silvesterzauber»
Das Feuerwerk habe Anklang gefunden, der Anlass sei ruhig verlaufen, sagte Jeannette Herzog vom Verein Silvesterzauber Zürich. Wie die Veranstalter zuvor mitgeteilt hatten, soll der jüngste Silvesterzauber «zum ersten Mal komplett klimaneutral» sein.
Die Stiftung myclimate berechnet dazu die gesamten CO2-Emissionen und den ökologischen Fussabdruck des Festes. Der entsprechende Kompensationsbetrag soll in ein Projekt in Ruanda zur Reduzierung des Brennholzbedarfs fliessen. Dies helfe, den Lebensraum der Tiere und die Gesundheit der Bewohner zu schützen.
Trotz Verbot wurde auf dem Areal des Silvesterzaubers von Privatpersonen derweil Feuerwerk abgebrannt. In der ganzen Stadt kam es zu mehreren Bränden und Auseinandersetzungen.
Verkürztes Feuerwerk in Basel
Aus Umweltgründen fiel in Basel das Silvester-Feuerwerk weniger üppig aus als bisher. Damit sollte die Feinstaub-Belastung gesenkt werden. Die Organisatoren wollten ein «Zeichen bei der Umweltverträglichkeit» setzen, teilte das Basler Präsidialdepartement dazu mit. Der Lichtzauber um 0.30 Uhr über dem Rhein bestand aus weniger Bildern als bisher und dauerte statt 21 nur noch 16 Minuten.
Feuerwerke sind wegen ihrer Umweltbelastung nicht unumstritten. Laut Angaben aus der Basler Verwaltung entfallen auf die Spektakel je nach Witterung zwei bis drei Prozent der übers Jahr gemessenen Feinstaub-Belastung. Man habe jedoch nicht ganz auf das Spektakel verzichten wollen, weil es immer wieder viel Begeisterung auslöse, hiess es.
Glockengeläut in Bern
Die Stadt Bern beging den Jahreswechsel ohne Feuerwerk. Um 23.45 Uhr läuteten drei Glocken am Münsterturm das alte Jahr aus. Die zwölf Glockenschläge um Mitternacht wurden von Hand mit dem Schlaghammer ausgeführt. Danach ertönte für eine Viertelstunde das wuchtige Vollgeläut, während unten auf dem Platz die Korken knallten.
In der Stadt St. Gallen waren Feuerwerk und Knallkörper verboten aus Rücksicht auf das Unesco-Weltkulturerbe des Stiftsbezirks. Feuerwerk wäre für die kostbaren Bauten eine zu grosse Gefahr. Es feiern jeweils Hunderte Silvester auf dem Klosterplatz bei der Stiftskirche.
Drohnenshow in St. Moritz
Ganz auf das traditionelle Neujahrsfeuerwerk über dem See verzichtet dieses Jahr auch die Gemeinde St. Moritz. Sie zeigt stattdessen zum Jahreswechsel eine Drohnenshow. 100 Drohnen sollen am Abend des 1. Januar von einer Plattform aus 100 Meter in die Höhe steigen.
Die Flugobjekte erzeugten dabei in wechselnden Farben und Formaten immer wieder neue dreidimensionale Bilder, teilte die Gemeinde mit. Einige davon seien speziell für St. Moritz konzipiert worden.
Ganz traditionell bleibt hingegen das Neujahrsfeuerwerk in der Stadt Luzern. Dieses findet ebenfalls erst am Abend des 1. Januar statt.