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Wie geht es weiter bei der SP?
Aus Tagesschau vom 12.11.2019.
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SP-Präsidium Diese Frauen werden als Levrats Nachfolgerinnen gehandelt

Im Frühjahr wird der Posten des SP-Präsidenten frei. Unter den möglichen Kandidaten gelten die Frauen als Favoritinnen.

Nach zwölf Jahren an der Spitze der SP gibt Christian Levrat im Frühling 2020 das Amt des Parteipräsidenten ab. Der Druck, dass künftig eine Frau die Partei führt, sei sicher gross, sagt SRF-Inlandredaktor Max Akermann.

«In der SP sind die Frauen in wichtigen Positionen zwar gut vertreten, seit Christiane Brunner gab es aber keine Präsidentin mehr», so Akermann. Ausserdem besetzt Roger Nordmann, ein Mann aus der Romandie, das Fraktionspräsidium, den zweitwichtigsten Posten in der nationalen Partei.

Eine Frau aus der Deutschschweiz hätte deshalb sicher gute Chancen, SP-Präsidentin zu werden. Als künftige SP-Präsidentin wird Mattea Meyer (ZH) gehandelt. Die 32-Jährige schaffte die Wiederwahl als Nationalrätin und war von 2009 bis 2013 Juso-Vizepräsidentin. Vor ihrer ersten Wahl in den Nationalrat im Jahr 2015 war sie Kantonsrätin im Kanton Zürich.

Im Gespräch als SP-Präsidentin ist zudem Flavia Wasserfallen (BE). Sie folgte im Mai 2018 als Nationalrätin auf Evi Allemann, die in den Berner Regierungsrat gewählt wurde. Von 2012 bis 2018 war Wasserfallen zudem zusammen mit Leyla Gül Generalsekretärin der SP. Bis 2012 gehörte die 40-Jährige dem Grossen Rat des Kantons Bern an.

Als aussichtsreiche Anwärterin auf den Präsidiumsposten gilt auch Barbara Gysi (SG). Seit 2012 ist die studierte Pädagogin Vizepräsidentin der SP Schweiz. Die 55-Jährige sitzt seit 2011 im Nationalrat und ist Präsidentin des Personalverbandes des Bundes (PVB).

«Kein schlechter Moment für einen Rücktritt»

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Michelle Beyeler im TV-Studio
Legende: Welchen Kurs wird die SP einschlagen? Es gibt zwei Optionen, sagt Michelle Beyeler, Politologin an der Berner Fachhochschule. SRF

SRF News: Ist der Zeitpunkt von Christian Levrats Abgang der richtige?

Michelle Beyeler: Es ist kein schlechter Moment, kurz nach den Wahlen zurückzutreten. Das erlaubt der SP eine Nachfolgerin, einen Nachfolger aufzubauen. Sie oder er kann sich einarbeiten und ist dann für die nächsten Wahlen bereit.

Was muss der Nachfolger, die Nachfolgerin tun, um die Partei auf Kurs zu halten?

Klar, die SP hat bei diesen Wahlen verloren. Doch Levrat hat eigentlich einen guten Job gemacht. Denn die sozialdemokratischen Parteien in vielen anderen Ländern verlieren noch viel stärker. Levrat hat es mit seiner Strategie immerhin geschafft, dass die SP nicht noch mehr verliert.

Muss sich die Partei entscheiden, ob sie einen pointiert linken oder einen ähnlich pragmatischen Kurs wie unter Levrat fährt?

Genau. Es gibt zwei Positionen: Die einen denken, die Sozialdemokratie kann sich nur dadurch wieder aufrichten, indem sie auf die traditionelle Politik zurückgreift. Und die anderen sagen, der Klassenkonflikt sei so nicht mehr relevant und eine solche Strategie könne deshalb nicht erfolgreich sein.

Wie kann die SP die Wahlverluste am besten wieder wettmachen?

Es ist schwer zu sagen, wie sich die Partei positionieren soll. Sicher hat sie mit der grünen Partei einen starken Partner auf der linken Seite. Doch ob man das auch in Wähleranteile ummünzen kann, steht noch in den Sternen.

Muss zwingend eine Frau den Parteivorsitz übernehmen?

Aus meiner Sicht nicht. Es muss aber sicher jemand sein, der Frauen- und Gleichstellungsthemen stark fördert.

Das Gespräch führte Daniel Eisner.

Im Raum steht auch der Name Min Li Marti (ZH). Seit 2015 ist die 45-Jährige Nationalrätin. Die Chefredaktorin der linken Schweizer Wochenzeitung «P.S.» ist mit dem grünen Nationalrat Balthasar Glättli verheiratet.

Nadine Masshardt (BE) war ebenfalls im Gespräch, hat inzwischen aber über Twitter bekanntgegeben, dass sie für das SP-Präsidium nicht zur Verfügung steht. Seit 2013 sitzt die 35-Jährige im Nationalrat und ist Vize-Präsidentin der SP-Bundeshausfraktion. Bei den diesjährigen Parlamentswahlen war sie politische Wahlkampfleiterin.

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