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Schweiz Sportclubs für Homosexuelle: (K)ein Auslaufmodell?

Vor 25 Jahren entstanden in Basel und Zürich die ersten Schweizer Sportvereine für Lesben und Schwule. Homosexuelle sollten in einem geschützten Rahmen Sport treiben können, weil dies in traditionellen Sportclubs teilweise schwierig war. Doch in der Zwischenzeit hat sich die Gesellschaft verändert.

Ein kleines Hallenbad in einem Basler Schulhaus. Ein Dutzend Frauen und Männer schwimmen ihre Bahnen. Der Trainer steht am Beckenrand und gibt den Schwimmern Tipps, wie sie ihre Technik verbessern können.

Ein Sportverein fast wie jeder andere - mit einem kleinen Unterschied: Alle hier sind homosexuell. Und das sei gut so, sagen die Sportler. Denn es sei eine andere Vertrautheit da, wenn man so unter Seinesgleichen sei, man müsse sich nicht verstecken.

Audio
GaySports: Brauchts das noch?
aus Rendez-vous vom 06.10.2015. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 31 Sekunden.

Auch wenn die Akeptanz von Homosexuellen in der Gesellschaft heute grösser sei als bei der Gründung des Vereins vor 25 Jahren: Der Verein Lesbian und Gay Sport Basel sei immer noch zeitgemäss, sagt Vorstandsmitglied Walter Bartolotta:

«Vieles ist besser geworden- ohne Frage: Toleranz, eingetragene Partnerschaft. Aber es ist noch lange nicht selbstverständlich. Und so lange das nicht so ist, so lange brauche es auch den Verein.»

Homosexualität ist noch lange kein Selbstverständnis
Autor: Walter Bartolotta Verein Lesbian und Gay Sport Basel

Dieser Meinung ist auch der junge Sozialwissenschaftler Laurent Paccaud . Selber schwul, hat er als Judoka Leistungssport betrieben und seine Masterarbeit über sexuelle Diskriminierung im Sport geschrieben.

Paccaud sagt: In gewöhnlichen Sportclubs würden sich Homosexuelle bisweilen als Aussenseiter fühlen. Es komme immer wieder vor, dass sie diskriminiert würden - vor allem verbal, durch abschätzige Äusserungen wie «Spiel doch nicht wie eine Schwuchtel!»

Das Klima im Sport gegenüber Homosexuellen habe sich in letzter Zeit weniger stark verbessert als in anderen Teilen der Gesellschaft, sagt Laurent Paccaud.

Vielleicht ist das der Grund, dass der Verein Lesbian und Gay Sport in Basel auch 25 Jahre nach seiner Gründung immer noch attraktiv ist für schwule und lesbische Sportlerinnen und Sportler. Nicht nur an diesem Abend im Schwimmtraining.

Insgesamt hat die Zahl der Mitglieder in letzter Zeit sogar noch leicht zugenommen. 240 Frauen und Männer betreiben derzeit 14 verschiedene Sportarten: von Fussball über Badminton bis zum Tanzen.

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