Angesichts der steigenden Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus appellieren Bundesrat und Experten an die Bevölkerung, die Hygiene- und Distanzregeln einzuhalten und Masken zu tragen, wenn der Abstand von 1.5 Metern nicht eingehalten werden könne.
Und auch eine nicht repräsentative Umfrage unter den Usern der SRF-App zeigt: 72 Prozent der Befragten sind für eine Maskenpflicht.
Nur nicht auffallen
Aber warum tragen Frau und Herr Schweizerin keine Masken? Eine mögliche Erklärung liefert User Patrick Sifneos: «Die Empfehlungen des BR und BAG werden zum Teil nicht befolgt, weil viele nicht mehr an die Gefährlichkeit des Virus glauben.» Und Daniel Flückiger gibt zu: «Ich würde gerne eine (Maske) tragen, aber wenn ich das jetzt tue, bin ich ein Exot und werde angeschaut, wie ein Aussätziger. Das ist mir ehrlich gesagt bisschen peinlich...» Er fragt deshalb: «Wieso gibts nicht einfach ein Maskenobligatorium für ÖV und Einkaufszentren?»
Was mich erstaunt ist die Tatsache, dass angeblich hier bei Abstimmungen alle eine Maske wollen, in der Öffentlichkeit aber nahezu niemand eine Maske trägt.
Um was Flückiger noch verhalten bittet, fordert Katja Schneider deutsch und deutlich: «Wann endlich kommt die Maskenpflicht für ALLE im öffentlichen Raum? Nicht angenehm, aber nötig!!». Und Bruno Schelker doppelt nach: «Maskenpflicht, nicht Empfehlung muss im öffentlichen Verkehr und in den Einkaufszentren sein.»
Der Bundesrat müsste mal Entscheidungsstärke zeigen.
Und deshalb rufen manche nach dem Staat, wie Manuela Fitzi: «Der Bundesrat müsste mal Entscheidungsstärke zeigen.»
Solidarität und Eigenverantwortung
Nicht wenige setzen aber weiter auf Solidarität und Eigenverantwortung. So schreibt Gretchen Fink: «Würden wir alle eine Maske tragen, wären wir ideal geschützt.» Und Joel Affolter fügt an: «Ein Maskentragen ist nicht ein Selbstschutz, sondern ein Zeichen des Respekts gegenüber anderen.» Patrick Umbach befürchtet allerdings, dass es «mit dem blossen Appell zur Selbstverantwortung» nicht getan sei.
Wenn das nicht funktioniert (…) wird der Staat das Kommando übernehmen.
Deshalb warnt Georg Fischer, dass – wer nicht wolle, dass der Staat ihm vorschreibe, was er zu tun habe – selbst Verantwortung übernehmen müsse. «Wenn das nicht funktioniert (…) wird der Staat das Kommando übernehmen, um zu schützen, Leben zu erhalten.»
Lieber krank, als Maske tragen
Sich gar nichts vorschreiben lassen will Urs Haller: «Sollen wir jahrelang mit Masken in der Gegend herumschleichen, oder uns gleich im Bunker einschliessen?»
Und auch für Misra Namana ist es «eine schreckliche Vorstellung, in der Öffentlichkeit ständig eine Maske tragen zu müssen und keine Nähe (damit meine ich nicht drängeln) zulassen zu wollen. Sich von anderen Menschen abschotten zu müssen. Eine richtig kalte Welt, die sich einige herbei Wünschen. Lieber werde ich krank, als mich in eine solche Gesellschaft verwandeln zu müssen.»
Leidige Maskendiskussion
Die Debatte um eine Tragepflicht erhitzt also die Gemüter – und ist einigen schon verleidet. User Franz Giger: «Dieses ewige Maskengestürm nervt mich ganz gewaltig. Diejenigen die das für ihre vermeintliche Sicherheit brauchen sollen eine Maske tragen aber den ganzen Rest von immerhin 90 % der Bevölkerung mit einem Obligatorium zu belästigen geht nun gar nicht.»
Wer (im ÖV) keine Maske anhat, soll doch einfach den Mund geschlossen halten.
Pragmatisch zeigt sich da Marco Vogelsang: «Wer (im ÖV) keine Maske anhat, soll doch einfach den Mund geschlossen halten, nicht sprechen, nicht husten, nicht niesen und schon wäre das Problem gelöst.»