«Heute kann ich eine bessere Nachricht übermitteln als in der Vergangenheit», sagte der St. Galler Regierungspräsident Bruno Damann heute vor den Medien. Damann stellte in Aussicht, dass Anfang 2021 mit dem Impfen begonnen werden könne.
Viele Fragen seien aber noch offen, unter anderem, wann der Impfstoff genau zugelassen werde. Sobald dies geschehen sei und auch die Impfempfehlungen des Bundes vorlägen, könne man starten. Die Impfung werde kostenlos und freiwillig sein, hiess es.
Gestaffeltes Vorgehen
Wie die erste Impfphase im Kanton St. Gallen aussehen soll, erläuterte Karin Faisst, Leiterin des Amts für Gesundheitsvorsorge. «Aktuell gehen wir davon aus, dass wir in einem ersten Schritt 5000 bis 10'000 Impfdosen erhalten werden», so Faisst.
Da zweimal geimpft werden müsse, reichten 10'000 Dosen für 5000 Menschen. Da zu Beginn wohl nur wenig Impfstoff zur Verfügung stehen wird, will der Kanton St. Gallen gestaffelt vorgehen.
Aktuell gehen wir davon aus, dass wir in einem ersten Schritt 5000 bis 10'000 Impfdosen erhalten werden.
Zuerst sollen Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie die Mitarbeitenden dieser Einrichtungen und von Spitälern geimpft werden. Für das Verabreichen der Dosen wolle man mit mobilen Impfteams und den Ärzten in den Regionen arbeiten. Diese würden die Menschen beispielsweise in den Pflegeheimen impfen.
In einer nächsten Phase sollen weitere Risikopatientinnen und Risikopatienten sowie deren Betreuende an der Reihe sein.
Die breite Bevölkerung soll ab Mai, sobald deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht, geimpft werden können.
Stand heute plant der Kanton keine Impfzentren in Messe- oder Turnhallen, sondern er setzt auf die bestehenden medizinischen Strukturen, wie beispielsweise Arztpraxen.
Impfstoff-Logistik eine Herausforderung
Ein besonderes Augenmerk auf die Lagerung des Impfstoffs legte Kantonsapotheker Urs Künzle. Infrage kämen zwei Impfstoffe und beide müssten bei tiefen Minustemperaturen gelagert werden. Der eine gar bei minus 75 Grad.
«Da beide Impfstoffe sehr temperaturempfindlich sind, ist die Verteilung eine Herausforderung», sagte Künzle. Man habe gemeinsam mit anderen Kantonen nach einer Lösung gesucht.
Fündig geworden sei man bei einem Logistikunternehmen, das in der Lage sei, den Impfstoff bei sich genügend kalt zwischenzulagern. Von dort sollen dann die Dosen weiterverteilt werden.