Von den Sanktionen betroffen sind laut Tamedia-Insider rund 100 Tamedia-Mitarbeiter in der Westschweiz. All jene, die sich Anfang Juli am «Le Matin»-Streik beteiligt haben, erhielten 2,5 Arbeitstage weniger Lohn – der Lohnabzug von Tamedia beträgt pro Mitarbeiter mehrere hundert Franken, wie mehrere Quellen gegenüber SRF bestätigen.
Den Lohnabzug machte Tamedia selbst bei streikenden Mitarbeitern, die das Unternehmen wegen der Einstellung der Tageszeitung «Le Matin» entlassen hat.
Tamedia: «Lohnabzug wegen illegalem Streik»
Kommunikationschef Patrick Matthey nennt keine Zahlen, bestätigt aber die Lohnabzüge im Interview mit «Schweiz aktuell». Die Begründung des Tamedia-Konzerns: «Wir haben die Lohnabzüge gemacht, weil der Streik illegal ist. Das hat der Tamedia-Verleger immer gesagt.»
«Tamedia muss Sanktionen zurücknehmen»
Am Mittwochnachmittag werden sich Tamedia und Personalvertreter im schwelenden Arbeitskonflikt erneut zu Gesprächen vor der Schlichtungsstelle des Kantons Waadt treffen. Die Personalvertreter haben eine klare Forderung an den Zürcher Konzern.
Antoine Grosjean, Mitglied der Redaktionskommission: «Wir verlangen von Tamedia, dass sie die Sanktionen mit Lohnkürzungen zurücknimmt. Tamedia sagte uns zum Streik-Ende, es gebe keine Sanktionen gegen die Streikenden.»
Nebst den Sanktionen gegen die Streikenden wird an der morgigen Schlichtungsverhandlung auch über einen Sozialplan für die Entlassenen von «Le Matin» diskutiert.