- Briefe und Zeitungen sollen bis spätestens 12:30 Uhr in den Schweizer Briefkästen liegen – auch in abgelegenen Regionen.
- Das verlangt nach dem Nationalrat nun auch der Ständerat von der Post.
- Bundesrätin Doris Leuthard hatte vergeblich die Ablehnung empfohlen.
Eine rechtzeitige Zustellung der Post sei vor allem für die Bevölkerung wichtig, die noch ohne E-Mail & Co. kommuniziere. Damit begründete Nationalrat Martin Candinas (CVP/GR) seine Motion für eine «flächendeckende Postzustellung bis zur Mittagszeit». Genauer bis um 12:30 Uhr.
Diese Deadline soll nun ins Gesetz geschrieben werden. Dafür stimmte nach dem Nationalrat auch eine Mehrheit im Ständerat. Entgegen der Empfehlung seiner Kommission hat er den Vorschlag mit 25 zu 14 Stimmen angenommen.
Vom Sturm der Entrüstung, den die Post und die Postauto AG in den letzten Jahren traf, ist nur ein laues Lüftlein übrig.
Ständerat Beat Rieder (CVP/VS) stellte fest: «Vom Sturm der Entrüstung, den die Post und die Postauto AG in den letzten Jahren traf, ist nur ein laues Lüftlein übrig.» In der Peripherie würden weitere Poststellen geschlossen und Postfächer aufgehoben. Deshalb unterstütze er den Vorstoss.
Mehrkosten wegen mehr Zustelltouren
Bundesrätin Doris Leuthard argumentierte vergeblich, mit der Einführung eines fixen Zustellschlusses würden für die Post höhere Kosten entstehen. Es würden mehr kurze Zustelltouren mit mehr Fahrzeugen nötig werden.
Zudem gehe der Trend in eine andere Richtung: Es würden immer weniger Briefe verschickt, was sich auf die Einnahmen der Post auswirke. In Dänemark zum Beispiel werde die Post deshalb mittlerweile nicht mehr täglich zugestellt.