Letztes Jahr ist die Zahl der Selbstanzeigen in vielen Regionen der Schweiz sprunghaft angestiegen. Grund dafür dürfte der automatische Informationsaustausch sein. Einmal im Leben können sich Steuersünder straflos selbst anzeigen. Diese Möglichkeit ist mit der «kleinen Steueramnestie» im Jahr 2010 geschaffen worden. Seither machen Jahr für Jahr Tausende Reuige davon Gebrauch. Mehrere Kantone – darunter etwa die beiden Basel, Zürich, Genf, Tessin, Schwyz und Luzern – berichten sogar von einem neuen Rekord.
Kanton Zürich: Alleine im Kanton Zürich sind 2110 neue Selbstanzeigen eingegangen. Das Steueramt hat mehrere hundert Selbstanzeigen mit ausländischen Liegenschaften sowie Konten und Depots registriert. Die erledigten Fälle von den bisherigen Rekordjahren 2014 und 2015 spülten dem Kanton und Gemeinden 69 Millionen Franken in die Kasse, dem Bund 16 Millionen Franken.
Basel: Eine neue Höchstzahl vermeldet auch Basel-Stadt mit 381 Selbstanzeigen. In Basel-Landschaft sind es mit 797 Anzeigen mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Dem Stadtkanton bescherten diese Nachsteuern und Zinsen 26,6 Millionen Franken.
Genf: Der Kanton Genf rechnet mit über 2000 Fällen, die definitiven Zahlen liegen noch nicht vor. Im Vorjahr waren es etwas über 1000 Anzeigen gewesen.
Tessin: Auch im Tessin haben sich mit 963 Personen so viele Reuige gemeldet wie noch nie.
Zentralschweiz: Luzern vermeldete vor einer Woche den Rekord von 421 Selbstanzeigen - viele bezogen sich auf ausländische Liegenschaften und dazugehörige Bankkonten. Während die Anzeigen um zehn Prozent zunahmen, verdoppelten sich die Einnahmen auf 16,3 Millionen Franken.
Waadt und Appenzell: Der Kanton Waadt und Appenzell Innerrhoden geben keine Zahlen bekannt und Neuenburg hat aufgrund der zahlreichen Fälle eine Fristerstreckung bis Ende März erhalten.
Sonderfall Jura: Im Kanton Jura konnten sich Steuersünder nur zwischen 2010 und Ende 2014 nachträglich selbst anzeigen. Seither besteht diese Möglichkeit nicht mehr.