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Kühe beim Melken.
Legende: Die Zahl der Milchkühe nimmt in der Schweiz ab. Keystone

Tiefer Milchpreis In der Schweiz grasen immer weniger Milchkühe

Die Zahl der Kühe für die Milchproduktion hat den tiefsten Stand seit Ende der 1980er Jahre erreicht.

Auf Schweizer Wiesen grasen immer weniger Milchkühe. Rund 560'000 Tiere wurden laut Statistik der Tierverkehrsdatenbank (TVD) im Oktober 2017 gezählt. Dies bedeute den tiefsten Stand seit Ende der 1980er-Jahre, teilte der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) mit.

Kühe in einem offenen Melkstall.
Legende: Hauptverantwortlich für die Abnahme der Anzahl Kühe ist der tiefe Milchpreis. Keystone

Die Milchproduzenten sehen vor allem einen Grund für den Rückgang: Angesichts der tiefen Milchpreise wurden Bestände verringert oder Betriebe haben die Milchproduktion sogar aufgegeben und sind auf Fleischproduktion umgestiegen, heisst es in der Mitteilung des LID.

Der Fleischmarkt sei gegenwärtig attraktiv, sagt Reto Burkhardt, Kommunikationsleiter der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Es gebe darum eine Tendenz zur Verlagerung in den Fleischmarkt.

Weniger Milchkühe bedeuten aber nicht zwingend weniger Milch. Seit Juni dieses Jahres liegt die Milchproduktion gar über dem Vorjahresniveau, obwohl der Milchkuh-Bestand jeweils unter dem Vorjahr lag. Erklärt wird diese Effizienzsteigerung mit der modernen Genetik der Tiere, gekoppelt mit mehr Wissen um die Fütterung.

Qualitativ gutes Futter oder ein langer Sommer, während dem die Kühe lange draussen Gras fressen können, trage zu einer höheren Milchproduktion bei, erklärt Burkhardt. Die Milchbauern brauchten demzufolge weniger Kühe, um dieselbe Milchmenge zu produzieren.

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