Sportliche Menschen rennen in den Sonnenuntergang, im Hintergrund ein beeindruckendes Bergpanorama. Solche Bilder werden auf Social Media immer häufiger geteilt. Es sind Trailrunner; Leute, die auf Bergwegen joggen. Leute wie Judith Wyder; die Bernerin ist Weltmeisterin im Orientierungslauf. Und begeisterte Trailrunnerin.
Spiel mit den Wegen
Joggen in den Bergen – das tönt anstrengend. Warum tut man sich das an? «Die Berge, die schöne Aussicht, draussen in der Natur sein, das tut gut», sagt Wyder. Und: «Das Spiel mit den kleinen Wegen, da kann ich wieder Kind sein, das macht grossen Spass.»
Davos lockt Trailrunner
Wyder ist Profisportlerin. Zusammen mit ihrem Mann Gabriel Lombriser organisiert sie Trailrunning-Kurse. Zum Beispiel in Davos. In der Region hat man früh erkannt, dass mit diesem neuen Sport im Sommer mehr Touristen angezogen werden können. Graubünden ist die beliebteste Region für Trailrunning in der Schweiz.
«Trailrunning ist sehr wichtig für Davos und wird immer wichtiger», sagt Martina Walsoe von den Davoser Bergbahnen. Sie hätten bereits vor ein paar Jahren angefangen, Werbung dafür zu machen und merkten jetzt, dass die Nachfrage zunehme.
Spezielle Wege
Auch Schweiz Tourismus rechnet damit, dass die Gruppe der Bergläufer noch wachsen wird. Im Moment sind es noch wenige: 2.8 Prozent der Touristen in der Schweiz machen Trailrunning. Um mehr Läufer anzulocken, kennzeichnet man in Graubünden diverse Wanderwege als Trailrunning-Wege.
«Befreiendes Gefühl»
Joggen in den Bergen – Trailrunning fängt dort an, wo der Asphalt aufhört. Genau das reizt auch die Teilnehmer des Kurses in Davos. «Ich renne schon länger auf Strassen durch die Städte, jetzt wollte ich meinen Horizont etwas erweitern und raus in die Berge», sagt etwa Martin Müller. Es sei traumhaft.
«Ich mache Trailrunning, weil es für mich ein befreiendes Gefühl ist, in den Bergen rennen zu dürfen», erklärt Melina Sommermatter.
Nicht nur «Gring abe u seckle»
Im Kurs vermittelt Judith Wyder den Teilnehmern auch Technik. «Es ist nicht nur ‹Gring abe u seckle›, wenn man mit gewissen technischen Aspekten besser rennen kann, ist man verletzungsfrei unterwegs und es macht mehr Spass», sagt Wyder.
Trailrunning ist anstrengend – die Begeisterung von Judith Wyder ist aber ansteckend. So sind die Läufer nach dem ersten Kurstag zwar müde, aber glücklich.