Als erster Schweizer Kanton verbietet Genf das Uber-Geschäftsmodell. Das wurde am Freitag bekannt. Bis Ende November muss Uber entweder seine Fahrer anstellen und Sozialleistungen bezahlen oder gegen den Entscheid des Kantons Genf vor Gericht gehen.
87 Prozent der SRF-User befürworten gemäss unserer Umfrage das Uber-Verbot der Genfer Regierung und 10 Prozent sind der Meinung, dass innovative Unternehmen nicht gebremst werden sollen.
«Endlich», findet SRF-User Andreas Meier. «Ein KMU hier wäre schon lange belangt worden», ist er überzeugt. Meier findet, dass der «Uberisierung» einen Riegel geschoben werden müsse.
Ähnlich sieht es Peter Zuber: «Bravo, in Genf wird noch linke Politik gemacht, die ihren Namen verdient.» Mit der Aufforderung, dass Uber-Kunden sich überlegen sollten, wer bei einem Unfall für sie aufkommt, erntet Zuber bis am Samstag mehr als 220 Likes.
A. Keller hofft, dass jetzt andere Kantone in der Schweiz nachziehen. «Uber muss geltendes Recht einhalten», fordert der SRF-User. Jean-Claude Heusser findet, dass alle Firmen gleiche Rechte und Pflichten haben sollten. «Völlig korrekt, dieser Genfer Entscheid.»
Während einige User fordern, dass der Fahrdienst ganz verboten wird, sagt Reto Derungs: «Uber muss und soll Platz haben in einem freien Staat wie der Schweiz. Allerdings nur, wenn Uber sich an das Gesetz halte, ergänzt er. «Eigentlich verstossen die Kantone, die Uber nicht verbieten, gegen geltendes Recht.»
«Die EU hätte längst interveniert»
Joss Jones verteidigt das Unternehmen: «Uber ist eine App. Wer sie nutzt, tut dies auf freiwilliger Basis.» Viele Schweizer würden einfach mit dem Fortschritt nicht klarkommen und versuchten, diesen aufzuhalten, so Jones. «Wer in Genf Taxifahrer werden will, kann das auch immer noch tun. Aber vielleicht ist die Zeit des Transportgesetzes, so wie es ist, nun um.»
Andere User stören sich vor allem daran, dass Uber in den Niederlanden Steuern zahle. «Würde Uber seine irgendwo in der EU generierten Gewinne in der Schweiz günstiger versteuern, hätte die EU längst interveniert», ist Werner Winzeler sicher.
Sancho Brochella gibt aber zu bedenken, dass «die Schweiz ebenfalls für viele international tätige Unternehmen als Steuervermeidungsstrategie genutzt wird.»
Max Wyss zeigt sich trotz Entscheid in Genf wenig zuversichtlich: «Uber operiert praktisch weltweit mit diesem Geschäftsmodell. Es gibt ein paar Länder und ein paar weitere Städte, welche das unterbinden, aber nicht genug, um diese Firma zum gesetzestreuen Verhalten zu bringen.»