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Die Schweiz ist Abfall-Weltmeister
Aus Tagesschau vom 27.11.2017.
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Umweltprüfbericht der OECD Schweiz muss bei Artenvielfalt und Gewässerschutz nachbessern

  • Die Schweiz hinkt beim Schutz der Arten und bei der Wasserqualität hinterher: Das stellt die OECD in ihrem Umweltprüfbericht fest.
  • Sie kritisiert zudem die hiesigen Konsumgewohnheiten – 742 Kilogramm Siedlungsabfall gibt es pro Jahr und Kopf.
  • Das Recycling zeige zwar Wirkung, heisst es im vorgestellten Bericht. Aber auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft sehen die Autoren Luft nach oben.

Mehr als 15 Millionen Tonnen Abfall im Jahr entfallen auf die Sparte Bau- und Abbruch. Würden die Hersteller von Baumaterial vermehrt zur Verantwortung gezogen, würde dies laut dem Bericht «die Abfallerzeuger dazu anregen», die Kosten von nicht mehr genutzten Stoffen in Betracht zu ziehen.

Schwerpunkte setzt der Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei den Themen Biodiversität, Wasser und ressourcenschonendes Wachstum, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitteilte. Hier sehen die Autoren Nachholbedarf: Bei der Erhaltung der Biodiversität hinke die Schweiz den anderen OECD-Staaten hinterher.

Belastete Gewässer

Verbesserungsbedarf sehen sie auch bei den Schutzgebieten: Im internationalen Vergleich seien Grösse, die Qualität und auch die Vernetzung von Schutzgebieten mangelhaft. Arten kämen nicht nur wegen der Zersiedelung unter Druck, sondern auch wegen der hohen Belastung durch Ammoniak und Pestizide. Der Aktionsplan Biodiversität müsse unverzüglich umgesetzt werden.

Hohe Belastungen haben auch Gewässer zu tragen, und auch hier werden die von Bauern verwendeten Pestizide genannt. Aber auch Mikroverunreinigungen aus Haushalten und Industrie tragen zu den Belastungen bei. Positiv gewertet wird, dass Frischwasserentnahmen abgenommen haben und Kläranlagen die Stickstoffbelastung senken.

Es fehle «eine ganzheitliche Sicht»

Trotz Verbesserungen ein «ungenügend» gibt der Bericht der Schweiz bei der Luftbelastung mit Schadstoffen: Die Belastungen durch Feinstaub und Stickoxide liegen vor allem in stark befahrenen Gebieten über den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten. Feinstaub und Ozon in der Luft verursachen jedes Jahr 2000 bis 3000 vorzeitige Todesfälle.

Nachdem die Schweiz 2007 ihren Aktionsplan Umwelt und Gesundheit (APUG) nicht erneuert habe, fehle «eine ganzheitliche Sicht der umweltbedingten Gesundheitsprobleme», heisst es im Bericht. Das Programm ging auf die Konferenz von Rio von 1992 und die damals verabschiedete «Agenda 21» zurück.

BAFU begrüsst den Bericht

Der Bericht nennt aber auch Stärken: Aufgeführt werden hier die Bestrebungen, den Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu bringen, die CO2-Abgabe, die auf biologische Vielfalt ausgerichteten Direktzahlungen für Landwirtschaftsbetriebe, die höhere Besteuerung von Diesel im Vergleich zu Benzin und die Tatsache, dass über Umweltanliegen abgestimmt werden kann.

Der Umweltprüfbericht 2017 ist der dritte, den die OECD für die Schweiz erstellt hat. Für den Bericht werden Entwicklungen, Strategien und Resultate geprüft, Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen gemacht – 42 sind es im aktuellen Bericht für die Schweiz. Das BAFU begrüsst den Bericht, wie es schreibt.

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Ab 2022 in die Agrarpolitik einfliessen

«Wir werden die Resultate und Empfehlungen analysieren und mit den Kantonen und weiteren Interessengruppen als Grundlage nutzen, um die Belastung der Umwelt zu reduzieren», liess sich BAFU-Direktor Marc Chardonnens in der Mitteilung zitieren.

Die Empfehlungen zur Senkung der Belastung mit Nährstoffen und Pestiziden sollen laut BAFU in die Agrarpolitik ab 2022 einfliessen sowie in den vom Bundesrat verabschiedeten Aktionsplan Pflanzenschutzmittel.

OECD

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist eine internationale Organisation mit 35 Mitgliedstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen.

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