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Vegane Ernährung «Veganuary» war ein voller Erfolg – auch dank Influencern

Mit einer cleveren Marketingstrategie gelang es der veganen Gesellschaft, Grossverteiler und Blogger ins Boot zu holen und so auch hierzulande Zehntausende zu mobilisieren.

Die Food Bloggerin Zoe Torinesi hat alle Hände voll zu tun. Als Botschafterin der Veganen Gesellschaft Schweiz machte sie beim «Veganuary» mit. Sie ernährte sich im Januar einen Monat lang vegan und teilte dies auf den sozialen Medien. Seither wird sie überrollt von Reaktionen. «Ich habe extrem viel Feedback gekriegt, so viel wie noch nie. Das Ganze ist ein Riesenthema.»

Auch bei den Grossverteilern hat das Thema vegane Ernährung viel bewegt im Januar. Coop, Aldi, Lidl, Denner und Migros beteiligten sich am Aktionsmonat «Veganuary». Umsatzzahlen werden keine preisgegeben, doch der Verkauf lief gut. «Wir haben gesehen, dass die Leute sich wirklich für die Produkte interessieren», sagt Migros-Sprecherin Cristina Maurer.

Dies schlage sich auch in den Zahlen nieder. «Ein Viertel mehr vegane Produkte wurden verkauft, man kann durchaus von einem Erfolg sprechen», so Maurer. Coop meldet gar eine Verdoppelung des Umsatzes mit veganen Produkten. Ein boomender Markt. Bei den Grossverteilern stehen mittlerweile schon Hunderte solcher Produkte in den Regalen – das Sortiment wird laufend weiter ausgebaut.

Zehntausende in der Schweiz machten beim «Veganuary» mit

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Vor acht Jahren von einer britischen gemeinnützigen Organisation ins Leben gerufen, ist der Trend des «Veganuary» mittlerweile auch in der Schweiz angekommen. Laut der Veganen Gesellschaft Schweiz haben sich 7000 Personen online für den «Veganuary» angemeldet. Aus Erfahrung würden aber etwa zehnmal so viele mitmachen, also rund 70‘000 Menschen.

Verantwortlich für den Aktionsmonat hierzulande ist die Vegane Gesellschaft Schweiz. Ein gemeinnütziger Verein, der die vegane Lebensweise fördern will. Mit den Botschafterinnen in den Social-Media-Kanälen sowie den Grossverteilern als Partnern erzielte der Verein ein grosses Echo. Laura Lombardini, Geschäftsleiterin der veganen Gesellschaft, hat keine Angst, dass die Grossverteiler dem Verein das Heft aus der Hand reissen.

«Uns geht es ja darum, dass möglichst viele Leute mit dem Thema in Berührung kommen und sich mit der Sache und der Ernährung beschäftigen – aber eben auch mit den Gründen, die dahinterstecken», so Lombardini. «Detailhändler haben hier natürlich einen grossen Hebel, mit dem sie ganz viele Leute erreichen, die wir vielleicht gar nicht erreichen könnten. Deshalb ist es wichtig für uns, dass hier auch die Grossen mitspielen.»

Für die Marketing-Spezialistin Johanna Gollnhofer von der Universität St. Gallen ist der Ansatz der Kampagne clever gewählt. «Der vegane Januar und andere 30-Tage-Challenges halten den Konsumenten dazu an, neue Lebensweisen für mindestens 30 Tage beizubehalten. Dies steigert dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Veganismus keine Eintagsfliege bleibt, sondern dass etwas in die Alltagsgewohnheiten der Konsumenten übernommen wird.»

Die Food Bloggerin Zoe Torinesi mit ihren 10'000 Followern und andere Botschafter sind wichtige Puzzlestücke im Marketingkonzept des veganen Januars. Mit ihren Social-Media-Posts erreichen sie immer mehr Konsumenten, diese werden zu Multiplikatoren der veganen Bewegung. «Ich habe gemerkt, dass es sehr viel Traffic, Nachrichten und Fragen gibt in meinen Accounts. Die Anzahl der Follower ist markant gestiegen», sagt Torinesi.

«Im Vergleich zu klassischer Werbung hat Social Media den Effekt, dass Konsumenten sich mit den Influencern viel mehr identifizieren können», erklärt Marketing-Expertin Gollnhofer. «Nach dem Motto: Was du kannst, kann ich auch. Wenn du vegan kannst, dann kann ich das auch». Die vegane Gesellschaft Schweiz ist bereits in der Planung des nächsten veganen Januars. Mit verstärkten Marketing-Bemühungen soll eine noch breitere Masse angesprochen werden.

10 vor 10 vom 4.2.2021

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