Der Betrug sieht täuschend echt aus. Man sitzt am Computer und plötzlich poppt ein kleines Browser-Fenster auf: «Lieber UPC-Kunde. Wir feiern unseren Geburtstag und Sie wurden als Gewinner unseres heutigen Preises ausgewählt.» Um den Preis zu erhalten, müsse man eine kurze anonyme Umfrage ausfüllen. Danach kann man als Preis zwischen teuren Handys und einer Smartwatch auswählen.
Um den vermeintlichen Gewinn zu erhalten, soll man zuerst seine Personalien und dann die Kreditkartendaten angeben. Offenbar muss für den Versand noch ein Franken bezahlt werden. Spätestens an diesem Punkt sollte man die Aktion abbrechen.
Auf der letzten Seite des angeblichen Wettbewerbs steht kleingedruckt: «Dieses Sonderangebot zum Testen bietet PhoneZhopLifeBag.com zum Preis von CHF 1. Danach wird für das Produkt monatlich eine Gebühr von CHF 89.99 berechnet, bis es gekündigt wird.»
Erstens schliesst man hier also ein Abo für ein Gerät ab – und ob man dieses erhält, ist höchst ungewiss. Zweitens sendet man seine Kreditkartendaten samt Sicherheitscode an Unbekannte.
Betrug läuft schon seit Wochen
Der Telekomanbieterin UPC ist dieser professionell aufgezogene Betrug seit einigen Wochen bekannt: «Wir erhalten pro Woche rund 10 bis 20 Meldungen bezüglich dieses Fake-Wettbewerbs», sagt UPC-Sprecherin Stephanie Niggli im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Man habe ihn auch gleich bei den entsprechenden Stellen gemeldet, damit die Seiten vom Netz genommen und durch Browseranbieter, Suchmaschinen, Sicherheitsprogramme gesperrt werden.
Das ist allerdings ein Katz-und-Maus-Spiel. Denn die Betrüger verwenden sogenannte dynamische URL. Das heisst die Internetadresse ändert dauernd, sagt die UPC-Sprecherin: «Das macht es für die zuständigen Stellen schwierig, diese Betrüger zu verfolgen und definitiv auszuschalten.»
Mitgemacht? Kreditkarte sperren
Denjenigen, die trotzdem auf den Fake-Wettbewerb hereingefallen sind, rät UPC: «Falls ein Kunde die Kreditkartennummer bereits angegeben hat, empfehlen wir nebst dem Sperren der Karte, diese ungerechtfertigte Belastung auf der Kreditkarte bei deren Bank zu beanstanden.»
Und man soll den Betrug oder Betrugsversuch unbedingt auch bei UPC melden.