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Vogelgrippe in Deutschland Verkaufsverbot für Schweizer Geflügel aus der Nordschweiz

Die Vogelgrippe bei deutschem Geflügel erfordert Massnahmen in drei Grenzkantonen. Das Risiko durch Vogelzug ist gering.

In Deutschland hat sich die Vogelgrippe schnell und über mehrere Bundesländer ausgebreitet. «Viele Junghennen, die bereits infiziert waren, wurden über mobile Geflügelhändler verkauft. So konnte sich die Krankheit über mehrere Bundesländer ausbreiten», erklärt Doris Schneeberger, Tierärztin beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Besonders betroffen sei Baden-Württemberg an der Grenze zur Schweiz.

Viele bereits infizierte Junghennen wurden über mobile Geflügelhändler verkauft.
Autor: Doris Schneeberger Veterinärin, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Verkaufsverbot in drei Kantonen

Damit sich die Vogelgrippe nun nicht in der Schweiz ausbreitet, setzt der Bund auf verschiedene Massnahmen. Vorerst aber nur in den Gemeinden der drei Grenzkantone Basel-Landschaft, Aargau und Schaffhausen.

So dürfen dort Geflügelhalter ihre Tiere bis auf Weiteres nicht mehr verkaufen. Wenn sie Tiere schlachten wollen, müssen sie dies den Behörden melden. Zudem empfiehlt der Bund, Tiere so wenig wie möglich draussen zu lassen.

BLV: «Offiziell wurde kein Geflügel importiert»

Weiter gehe es darum, infiziertes Geflügel zu finden, welches möglicherweise in die Schweiz importiert worden sei, sagt Schneeberger: «Offiziell wurde kein Geflügel importiert. Was aber illegal über die Grenze gekommen ist, kann man nie genau sagen. Im Moment wirkt sich der wegen Corona allgemein eingeschränkte Grenzverkehr positiv auf die Lage aus.»

Fakten zur Vogelgrippe

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Die Vogelgrippe ist eine Viruserkrankung der Vögel, die durch das Influenza-A-Virus H5N1 hervorgerufen wird. Sie ist wie alle anderen durch Influenza-Viren verursachten Geflügelkrankheiten bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln und bei Wildvögeln in zahlreichen Ländern eine anzeigepflichtige Tierseuche. In Einzelfällen sind die Viren auf Säugetiere und Menschen übertragen worden.

In Deutschland wurde das Virus der aviären Influenza (Vogelgrippe) des Subtyps H5N8 in zahlreichen Geflügelhaltungen nachgewiesen, wie das Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am letzten Freitag mitteilte. Das Virus sei nach heutigem Kenntnisstand für den Menschen ungefährlich.

Bisher sei in der Schweiz kein Fall von Vogelgrippe aufgetreten, und es gebe auch keine Hinweise, dass Wildvögel wie Gänse oder Enten die Vogelgrippe verbreiten würden, sagt die Baselbieter Kantonstierärztin Marie-Louise Bienfait.

Kaum Risiko durch Vogelzug

Und weiter: «Der Vogelzug dürfte zum jetzigen Zeitpunkt weitgehend abgeschlossen sein. Dieses Risiko ist also eher gering. Die Ausbreitung in Deutschland beruht rein auf dem Zukauf von Tieren, sodass die Verbreitung durch Wildvögel eher ausgeklammert werden kann.»

Die Ausbreitung in Deutschland beruht rein auf dem Zukauf von Tieren.
Autor: Marie-Louise Bienfait Kantonstierärztin, Basel-Landschaft

Trotzdem: Wer derzeit tote Vögel findet, soll dies den Behörden melden, damit die Tiere auf die Vogelgrippe untersucht werden können.

HeuteMorgen, 13.04.2021, 06:37 Uhr

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