Andrea Caroni kann trotz seines noch relativ jungen Alters viel politische Erfahrung vorweisen. Von 2005 bis 2008 war er Gemeinderat in Grub. 2011 wurde der heute 39-Jährige in den Nationalrat gewählt. Nach einer Legislatur in der kleinen Kammer schaffte er 2015 die Wahl in den Ständerat.
Caroni ist Vizepräsident der FDP Schweiz und galt schon als möglicher Bundesratskandidat. Bei der Suche nach einer Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann wurde auch sein Name genannt.
Beruflich ist Andrea Caroni Rechtsanwalt in einer Kanzlei mit Büros in Herisau und Staad. Er studierte unter anderem in den USA. Von 2008 bis 2010 war er persönlicher Mitarbeiter vom damaligen Ausserrhoder Bundesrat Hans-Rudolf Merz.
Der freiheitsliebende Ausserrhoder
Caroni ist durch und durch ein Liberaler. Als solchem sei ihm die Demokratie, der Rechtsstaat und der Föderalismus sehr wichtig, sagt er gegenüber Radio SRF. Als Ständerat hat er sich unter anderem dafür eingesetzt, dass der Kanton Appenzell Ausserrhoden mit dem Autobahnzubringer zwischen Herisau und St. Gallen-Winkeln ab dem nächsten Jahr seine erste Nationalstrasse erhält oder der Bahnhof Herisau mit Bundesgeldern ausgebaut werden kann.
Demokratie, Rechtsstaat und Föderalismus – das ist mir sehr wichtig.
Caroni gilt jedoch nicht als sehr umweltfreundlicher Politiker. Dies geht zumindest aus einem Ranking der Umweltallianz hervor. Dazu sagt er: «Solche Ratings darf man nicht zu ernst nehmen. Ich bin für eine liberale Klimapolitik.»
Der Einzelne dürfe nicht etwas verschmutzen zulasten Dritter und der Umwelt. Er stehe deshalb ein für eine Kostenwahrheit in der Umweltpolitik und fordert mehr Innovation sowie eine internationale Klimadiplomatie. So bewege sich nicht nur die Schweiz, sondern die ganze Welt.
Praktisch gewählt
Andrea Caroni wird mit grosser Wahrscheinlichkeit den Kanton Appenzell Ausserrhoden auch in den nächsten vier Jahren im Ständerat vertreten. Seine Wiederwahl gilt als unbestritten.
Dies obwohl sich in praktisch letzter Minute mit dem Herisauer SVP-Gemeindepolitiker Reto Sonderegger noch ein Gegenkandidat aufstellte. Sonderegger gilt allerdings politisch als unbeschriebenes Blatt und er geniesst nicht einmal die Unterstützung seiner eigenen Partei, der SVP. Diese unterstützt Andrea Caroni.