Vier bürgerliche Politiker, eine linke Politikerin – so sieht aktuell die Bündner Vertretung im Nationalrat aus.
Bündner Vertretung in Bern
Heinz Brand (SVP) | Seit 2011 |
Duri Campell (BDP) | Seit 2015 |
Martin Candinas (CVP) | Seit 2011 |
Magdalena Martullo-Blocher (SVP) | Seit 2015 |
Silva Semadeni (SP) (tritt nicht mehr an) | 1995-1999, Seit 2011 |
Ändern will das die SP. Sie kündete am 9. September an, dass sie auf Kosten der SVP einen zweiten Sitz holen will. Bereits vor acht Jahren holte eine Allianz von SP, GLP und Verda einen zweiten Sitz.
Unter Beschuss ist der zweite SVP-Sitz auch von der bürgerlichen Mitte. FDP, BDP und CVP haben sich erneut zu einer Listenverbindung zusammengeschlossen.
Strategie «Staubsauger»
Die Auswahl an Kandidierenden für den Nationalrat ist gross, die Wahlchancen liegen bei fünf Prozent, denn gleich 100 Kandidaten und Kandidatinnen wollen einen der Sitze ergattern. Für die Kandidierenden ist es die Chance, sich auf einer kantonalen Bühne zu präsentieren.
Aber auch für die Parteien sind viele Kandidaten attraktiv. Je nach Profil können sie in unterschiedlichen Bereichen und Regionen Stimmen sammeln – wie ein Staubsauger. Alleine die SVP stellt einen Viertel aller Kandidierenden, die FDP 20, SP und CVP je 15.
Die BDP muss kämpfen
Seit ihrer Gründung hat die Bündner BDP kontinuierlich Wähleranteil verloren. Den Sitz für die Partei verteidigen soll Duri Campell. Der Landwirt tritt zwar als Bisheriger an, hat aber in den vergangenen vier Jahren nie die grosse Bühne gesucht.
Falls die BDP weiter Stimmen verliert , könnte die Partei hinter die CVP und die FDP zurückfallen. Das könnte der FDP ermöglichen, ihren vor acht Jahren verlorenen Sitz wieder zurückzugewinnen.
Drei Sitze unbestritten
In sicheren Gewässern unterwegs ist zurzeit Martin Candinas (bisherig, CVP). Seine Wiederwahl ist nicht gefährdet. Angesichts des Wähleranteils können auch die SVP und die SP mit einem Sitz rechnen.
Kann die SVP ihren zweiten Sitz halten? Wer gewinnt in der bürgerlichen Mitte? Kann die linke Allianz davon profitieren, dass der Klimaschutz politisch bewegt? Der Wahlherbst verspricht spannend zu werden, so die Einschätzung des «Regionaljournals Graubünden».
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs